Karl Brand GmbH und die HTI Collin OWL KG aus Gütersloh haben eine Menge vor
Von Stephan Rechlin Gütersloh (WB). »Lust auf Zukunft« ist für zwei Gütersloher Firmen nicht nur ein netter Slogan für die eigene Belegschaft. Mit Großinvestitionen belegen die Karl Brand GmbH und die HTI Collin OWL KG, wie ernst sie es damit meinen. Im Gütersloher Industriegebiet Nord haben sie im Januar 21 000 Quadratmeter Gewerbefläche von der Stadt erworben.
Dort sollen bis zum Frühling neue Hallen, Büros und Außenlager entstehen. In einem ersten Schritt sollen 10 000 Quadratmeter Außenlagerfläche geschaffen werden, die beide Firmen nutzen können. Die auf Haus- und Gebäudetechnik spezialisierte Karl Brand GmbH will auf diese Weise Platz für ihre stark gewachsene Elektrosparte schaffen. Die HTI (Handel, Tiefbau, Industrie) wiederum braucht fortan eigene Büros und Lagerflächen. Dazu wird sie bis zu drei Millionen Euro in ein neues, gut 4000 Quadratmeter umfassendes Gebäude investieren. Bisher ist die Verwaltung des im Januar 2004 gegründeten Unternehmens bei der Karl Brand GmbH an der Robert-Bosch-Straße untergebracht - beide Firmen gehören zur GC Sanitär- und Heizungs-Handels-Kontor GmbH, eine Firmengruppe, die auf den 1921 in Bremen gegründeten Fachgroßhandel für Haustechnik Cordes & Graefe zurückgeht. Ihre Handelsprodukte - darunter Gussdruckrohre für Hausanschlüsse, Stahlleitungsrohre für Gas, Kanalrohre aus PVC oder Einbauteile für Regenrückhaltebecken - lässt die HTI derzeit aus einem Lager bei Detmold anfahren. »Mit der Investition ist auch eine Ausweitung unserer Indus-trie-Produktion in Stahl, Edelstahl und Kunststoff verbunden«, teilt HTI-Geschäftsführer Karl-Heinz Engelmann mit. Die Karl Brand GmbH arbeitet ausschließlich mit eingetragenen Handwerks-Unternehmen zusammen. Sie unterhält weitere Standorte am Westring in Gütersloh, in Bielefeld (2), Rheda-Wiedenbrück, Detmold, Lemgo, Paderborn und Büren. Mit einem flotten Slogan allein ist es nicht getan, das weiß auch Geschäftsführer Karl Brand. Den großen Erfolg seines Unternehmens sieht er auf drei Pfeiler gestützt: l Die Mitarbeiter seien das wichtigste Investitionskapital des Unternehmens. In Seminaren und Schulungen würden sie regelmäßig über Innovationen und Neuerungen im Sortiment auf dem Laufenden gehalten. Zu diesen Schulungen eingeladen werden auch die Fachhandwerker der Region. Brandt: »Wir profitieren gegenseitig voneinander. Die Handwerker pflegen den Kontakt zum Endkunden. Es nutzt keine noch so schöne Dusche, wenn sie nicht fachgerecht installiert wird. Auf der anderen Seite bieten wir den Händlern ein Sortiment, das sie in dieser Breite niemals selbst vorhalten könnten.« l Der eigene Fuhrpark erlaubt es der Karl Brand GmbH, alle angeforderten Produkte »just in time« direkt an die jeweilige Baustelle auszuliefern. »Der Fachhändler ruft an, und am Nachmittag oder am nächsten Morgen stehen ihm das Waschbecken, die Armatur oder die Toilettenschüssel zur Verfügung.« Zwei Touren verlassen die Gütersloher Zentrale pro Tag - eine gegen Mittag, die andere in der Nacht. »Die Lastwagen sind praktisch ständig auf der Straße«, sagt Brand. l Was der Gütersloher Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn seit Jahrzehnten empfiehlt, praktiziert die GC Sanitär- und Heizungs-Handels-Kontor GmbH mindestens ebenso lange: Sie lässt ihren Geschäftsführern und Mitgesellschaftern vor Ort freie Hand. Das operative Geschäft wird jenen Leuten überlassen, die sich in der Region auskennen. Und die Marktchancen dieser Region haben Karl Brand dazu bewogen, die Kapazitäten in Gütersloh auszubauen: »Ostwestfalen-Lippe stellt uns noch so manchen Umsatzsprung in Aussicht.«
Drucken