15.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Chaos im Berufsverkehr: Eis
stoppt tausende Autofahrer

Wetterdienst warnt auch fürs Wochenende vor Glätte


Bielefeld (hz). Anfang der Woche hatte noch der Frühling in der (Winter-)Luft gelegen, Freitag ließ Eisglätte zehntausende Berufspendler beim morgendlichen Weg zur Arbeit verzweifeln. Auf allen Einfallstraßen bildeten sich Kilometer lange Staus, die sich erst am Vormittag langsam auflösten. Und der eine oder andere Autofahrer muss nach unfreiwilliger Rutschpartie vorerst aufs Fahrzeug verzichten. Zwischen 6 und 9 Uhr zählte die Polizei 28 Glätteunfälle. In 22 Fällen blieb es bei Blechschäden, bei den übrigen sechs Karambolagen wurden Menschen leicht verletzt. Der Sachschaden geht in die zehntausende Euro.
Die Mitarbeiter des städtischen Winterdienstes hatte das plötzlich einsetzende Glatteis kalt erwischt. »Bei unseren Kontrollfahrten um 4 Uhr war noch gar nichts«, so Geschäftsbereichsleiter Rainer Hempelmann vom Umweltbetrieb. Nachdem zum Frühdienst eintreffende Kollegen gegen 5.30 Uhr von spiegelglatten Fahrbahnen in den Nachbarkreisen berichtet hatten, rollte um 6.15 Uhr auch hier der Großeinsatz an. Die Besatzungen von 27 Streuwagen rückten aus.
Nur im Bielefelder Süden, so Hempelmann, gab es für den Winterdienst nichts zu tun. Während es in Jöllenbeck, Dornberg oder Brake spiegelglatt war, sogar Straßen von der Polizei gesperrt wurden, hatte sich der Teutoburger Wald für Brackwede und Umgebung einmal mehr als Wetterscheide erwiesen.
Eine »nächtliche Grenzlage«, erklärte Meteorologe Hans-Werner Dannecken vom Deutschen Wetterdienst in Essen, habe zum morgendlichen Glatteis geführt. Nach Regen am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag riss die Wolkendecke dann auf, die Temperatur über dem nassen Boden sackte knapp unter den Gefrierpunkt. - Und auch für dieses Wochenende gilt: Hoch »Ayaan« bringt tagsüber viel Sonne, für die Nächte herrscht Glättegefahr.

Artikel vom 15.01.2005