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Gossenspülung ist endgültig »vom Tisch«

»Identifikationsstiftendes Element« würde den Etat für die Altstadt-Sanierung sprengen


Bielefeld (bp). Im Informationsblatt des Bauamtes zur Neugestaltung der Fußgängerzone in der Altstadt wird sie noch als »wesentliches identifikationsstiftendes Element« angepriesen: die Gossenspülung, die ein Markenzeichen der neu gestalteten Altstadt werden sollte. Jetzt scheint endgültig festzustehen: Sie kommt nicht, die Gossenspülung.
Baudezernent Gregor Moss hatte klar gemacht, dass die Stadtwerke zwar bereit seien, die Investitionskosten für diese Gossenspülung - den Architekten schwebte dabei das Pendant in Paris vor - zu übernehmen, nicht aber die Betriebskosten. Die belaufen sich auf 20 000 Euro pro Jahr (inklusive Wasser und der Wartung der hydraulischen Hebeanlage).
SPD und Grüne mochten die Gossenspülung in der Bezirksvertretung Mitte noch nicht komplett aufgeben, stellten den Antrag, die Stadt möge weitere Gespräche mit den Stadtwerken und anderen möglichen Sponsoren führen. Nachdem die Höhe der Betriebskosten bekannt war, beantragte Hans Micketeit (BfB), den rotgrünen Antrag als gegenstandslos zu betrachten, unterlag bei der Abstimmung aber mit acht gegen sieben Stimmen. SPD und Grüne beantragten ihrerseits - nach einer Sitzungsunterbrechung - ihren Antrag in einen so genannten Prüfantrag umzuwandeln. Bei einer Enthaltung und Stimmengleichheit lehnte die BZV auch das ab.
Wirklich verärgert schien letztendlich aber niemand zu sein. Auch Rotgrün hatte Bedenken, durch ein Beharren auf der Gossenspülung den jetzt geplanten Baubeginn im März noch zu verzögern. Die Grünen allerdings kritisierten, dass von den Besonderheiten der ursprünglichen Planung so gut wie nichts mehr übrig geblieben sei. Grund: Das Pflaster wird teurer als erwartet und der Kostenrahmen von 3,8 Millionen Euro muss eingehalten werden.
Und der Fertigstellungstermin: Das soll der 12. November 2005 sein - eine Woche vor Beginn des Weihnachtsmarktes.

Artikel vom 15.01.2005