15.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mutter zerstückelt Tochter

Dreijährige verhungert - Krankenpflegerin gesteht Tat


Düsseldorf (ddp). Eine 26-jährige Krankenpflegerin soll vor zwei Jahren in Düsseldorf ihre damals dreijährige Tochter getötet und die Leiche zerstückelt haben. Gegenüber der Polizei gab die Tatverdächtige an, dass ihr Kind zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr gegessen habe. Die Frau habe es dann unterlassen, das Kind zu füttern oder einen Arzt zu rufen, sagte Staatsanwalt Ralf Herrenbrück am Freitag in Düsseldorf.
Das Mädchen sei in den Abendstunden des 16. Novembers 2002 gestorben. Die Mutter, eine gelernte Krankenpflegerin, will das Mädchen zunächst eine Nacht unter ihrem Bett versteckt haben. Danach habe sie den Kopf des Kindes abgetrennt und die Leichenteile in Tüten verpackt zwei Jahre lang auf dem Balkon der Wohnung gelagert. Es habe in dieser Zeit auch Beschwerden von Nachbarn wegen Gestanks aus der Wohnung gegeben.
Der 35 Jahre alte Ehemann gab bei der Polizei an, nichts von der Tat gewusst zu haben. Er hatte nach der Tötung des Kindes noch elf Monate in der gemeinsamen Wohnung gelebt, bevor sich das Paar im November 2003 trennte. Seiner Aussage zufolge habe ihm seine Frau immer erklären können, warum seine Tochter nicht da sei. Zudem besitze er einen Kiosk und arbeite dort von früh bis spät.
Nach bisherigem Erkenntnisstand war der Ehemann nicht an der Tötung des Kindes oder der Beseitigung der Leiche beteiligt. Er stehe aber weiter im Visier der Ermittlungen, betonte Herrenbrück. Das Paar hat eine zweite, heute vierjährige Tochter.
Nach Angaben des Leiters der Mordkommission, Holger Asmuth, ist die Tat im Zuge einer Zwangsräumung der Wohnung Mitte der Woche bekannt geworden. Die Frau habe daraufhin ihrem Ehemann die Tat gestanden.
Die Staatsanwaltschaft geht nicht von einer verminderten Schuldfähigkeit der Frau aus.
Gegen die 26-Jährige erging Haftbefehl wegen Totschlags durch Unterlassen.

Artikel vom 15.01.2005