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Kirche hat große
Finanz-Probleme

Empfang der Bartholomäusgemeinde


Brackwede (ho). Kasper, Großmutter und Seppel hatten es schwer bei einer beabsichtigten Kindergarten-Gründung. Während die lustigen Drei auf der Bühne beim gestrigen Neujahrsempfang der evangelischen Bartholomäuskirchengemeinde noch diskutierten, zogen die »Praktiker« mit Transparenten in den Saal. Kindergärtnerinnen und Erzieherinnen der beiden von Kirche betriebenen Kindergärten »Louise Scheppler« und »Arche Noah« dokumentierten »die ganze Wahrheit unserer täglichen Arbeit».
Pfarrer Wolfgang Bergmann bedauerte in seiner Begrüßung die schrumpfende Zahl der Gemeindemitglieder. »Heute sind es noch knapp 8 000«. Grund sei der demographische Faktor. »Es werden einfach zu wenig Kinder geboren. Das ist schmerzhaft und trifft sowohl die evangelische als auch katholische Gemeinde«.
Bei seinem Amtsantritt 1977 habe er noch 45 Konfirmanden gehabt, in seinem Bezirk seien es heute gerade mal neun. »Das ist nicht fehlendes Interesse, es gibt die Kinder einfach nicht«. Erfreulich sei, dass die Zahl der Kirchenaustritte - »die waren mal enorm hoch« - deutlich abgenommen habe.
Dennoch stehe die Gemeinde vor schwierigen finanziellen Belastungen. Beruhigen konnte Bergmann die Gemeinde in einem Punkt: Die Altentagesstätte »Auf der Schanze« wird nicht geschlossen. Bei aller Misere dürfe die Kirche ihren christlichen Auftrag nicht aus dem Auge verlieren. »Daran arbeiten wir auch mit einem neuen Gemeindekonzept«.
Kirchmeisterin Elisabeth Krögel ging auf die Finanzsituation ein, beschrieb 2005 »als turbulentes Jahr mit weitreichenden Beschlüssen«. Auch dieses Jahr werde »ein arbeitsreiches und entscheidungsreiches«. Zehn Prozent weniger Kichensteueraufkommen und die Kürzung der Landeszuschüsse für Kindergartengruppen (15 328 Euro) seien eine Herausforderung.

Artikel vom 15.01.2005