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Einsatz im Ungewissen

Bundeswehr-Versorgungsschiff »Berlin« in der Flutregion

Banda Aceh (dpa). Gerade einmal zwölf Kilometer Wasser liegen zwischen der »Berlin« und Nordsumatras Küste, doch trennen beide Welten.

Das Bundeswehr-Versorgungsschiff ist angenehm gekühlt, es gibt Toiletten, gutes Essen und Duschen. Die Provinzhauptstadt Banda Aceh hingegen ist auch zweieinhalb Wochen nach der Flutwelle nichts als ein Trümmerfeld. Zwei Wochen brauchte das Schiff mit Hilfsgütern und Rettungszentrum an Bord vom Golf von Aden ins Herz der Tsunami- Katastrophe. Gestern kam die »Berlin« mit 230 Mann Besatzung, davon 45 medizinisches Personal, nun an. Aber für die Crew ist es immer noch ein Einsatz ins Ungewisse. Denn zum allerersten Mal ist die Mission eine humanitäre.
Schon die letzte Etappe war riskant: Die aktuellsten Seekarten der Gegend stammen von 1976 - jenem Jahr, in dem der Konflikt zwischen muslimischen Separatisten und der Zentralregierung in Aceh losbrach. »Das kann für uns schnell gefährlich werden, wenn die Wassertiefen auf einmal andere sind«, sagt der Kommandeur der »Berlin«, Fregattenkapitän Wolfgang Telschow.
Das Schiff soll den Wiederaufbau des schwer ramponierten Provinzkrankenhauses in Banda Aceh unterstützen, um den sich schon jetzt unter anderem die Bundeswehr kümmert. Wie das genau passieren soll, war am Ankunftstag nicht allzu klar.
Darüber hinaus sind Erkundungsfahrten entlang der schwer verwüsteten Westküste Sumatras denkbar, sagt Telschow. Und schließlich hat die »Berlin« auch noch 140 Tonnen Hilfsgüter der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) dabei, darunter Reis, Laternen, Decken, Babynahrung und Lampen

Artikel vom 14.01.2005