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»Bezirksvertretung allein
kann Probleme nicht lösen«

Bemerkenswertes Jahr für den Stadtbezirk Senne

Senne (pss). Das Jahr 2004 sei ein für Senne bemerkenswertes Jahr gewesen, erklärte Sennes Bezirksvorsteher Ferdinand Stöppel in seiner Begrüßungsrede auf dem Neujahrsempfang in »SenneSaal« des neuen Ortszentrums.
Als „Highlights“ führte er die Erweiterung des Museums Osthusschule durch die Fertigstellung des alten Schulgebäudes an, die Einweihung der Turnhalle für die Bahnhofschule, die Fertigstellung der alten Klashofschule als Tagungsort, den Radweg an der Buschkampstraße, die Aufstellung der Granitstelen und des Concarneau-Ankers im Kreisverkehr, die drei Bebauungspläne Wahlbrink, Breipohls Hof und Ortsmitte, Teilplan III und schließlich die Nutzung des Marktplatzes in der neuen Ortsmitte an. Dieser Marktplatz werde hervorragend angenommen, wofür auch die neue Senner Gemeinschaft, ein Zusammenschluss von Geschäftsleuten, sorge.
Doch wo Licht ist, sei auch Schatten, erklärte Stöppel weiter und verwies auf die Themenbereiche A 33 und Flugplatz Windelsbleiche, „die uns auch 2005 wieder sehr beschäftigen werden.“ Dazu hätten viele Bürger viele Fragen, auf die es nur bedingt neue Antworten gebe, was zu Verärgerung und Frust führe. Doch gegenseitige Schuldzuweisungen oder Polemik würden nicht weiterhelfen. Die Bezirksvertretung, so Stöppel, könne einige Probleme allein nicht lösen, so sehr das auch gefordert werde.
Eingehend auf die A 33 erklärte der Bezirksvorsteher, er habe sein am Erörterungstermin in der Stadthalle gegebenes Versprechen, sich nochmals mit der A 33 zu befassen, eingehalten. Für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung würden Anträge vorliegen, um sie Situation betroffener Anlieger zu verbessern, »die dann hoffentlich durch den Landesbetrieb Straßenbau auch realisiert werden.«
Auf das Nahversorgungsproblem in der Windflöte und im Togdranggebiet eingehend, wies Stöppel den Vorwurf zurück, die Politik würde sich nicht genügend darum kümmern. Politik und Verwaltung seien sehr wohl aktiv, doch es gebe Probleme, die nicht so leicht zu lösen seien. Hier sei noch viel Geduld angesagt. Kritisch äußerte sich der Bezirksvorsteher in Zusammenhang mit Hartz IV, dass die Betroffenen nicht auf Dauer im Senner Bezirksamt betreut werden könnten, sondern mach Brackwede müssten. Dann sei eine ortsnahe Betreuung nicht mehr möglich.
Einen »Ballon« ließ der Bezirksvorsteher in Sachen Straßennamen für Breipohls Hof aufsteigen. Er könne sich vorstellen, dass diese Straßen nach verdienten Frauen benannt werden könnten. Eine Liste solcher Frauen gebe es.
Abschließend ging Stöppel auf den schrecklichen Verkehrsunfall auf dem Brackweder Südring ein, bei dem zwei Schüler der Senner Hauptschule den Tod fanden und ein Junge schwer verletzt wurde. Und natürlich auch auf die Flutkatastrophe in Südostasien, die weltweit zu einer Hilfsbereitschaft geführt habe, die ihresgleichen suche. Doch man solle dabei nicht andere Probleme vergessen. So seien in Afrika im vergangenen Jahr wahrscheinlich mehr Menschen ums Leben gekommen als die Flutkatastrophe an Opfer gefordert hat. Und in Deutschland dürfe es nicht bei der hohen Arbeitslosigkeit bleiben. »4,3 Millionen Menschen ohne Arbeit - das muss sich ändern«, erklärte er abschließend.

Artikel vom 17.01.2005