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Heribert Bruchhagen hat Pläne

Bruchhagen
will Ligen
mit 20 Klubs

Arminia wäre dabei

Frankfurt/Main (WB/fwk/dpa). Die erste Fußball-Bundesliga soll künftig mit 20 Vereinen spielen. Der Vorschlag kommt von Eintracht Frankfurt. Heribert Bruchhagen, Vorstandschef des Fußball-Zweitligisten, will der Deutschen Fußball-Liga die Erweiterung der Bundesliga und der 2. Liga vorschlagen.

»Das Produkt Bundesliga boomt«, begründete Bruchhagen seinen Plan, den er bei der nächsten Mitgliederversammlung im März einbringen will. Sollte der Antrag des ehemaligen DFL-Geschäftsführers auf positive Resonanz stoßen, müsste der Grundlagenvertrag geändert werden.
Zustimmung darf der frühere Manager von Arminia Bielefeld vom Ex-Klub erwarten. »Für die kleineren Vereine, zu denen auch wir gehören, ist das aus naheliegenden Gründen ein sympathischer Vorschlag«, meinte Arminia-Chef Hans-Hermann Schwick. Es würde die Chancen auf den Klassenerhalt erhöhen und Einnahmen aus zwei Heimspielen mehr bringen. Schwick erwartet zwar erhebliche Probleme bei der Neugestaltung des ohnehin schon randvollen Rahmenterminkalenders und sieht hier die Widerstände der viel beschäftigten Spitzenclubs, er hält eine Aufstockung grundsätzlich aber für richtig: »Wir sind ein Fußball-Land. Es wäre dem internationalen Stellenwert des deutschen Fußballs angemessen, mit einer größeren Liga repräsentiert zu sein. England, Italien und Spanien haben auch 20 Mannschaften.«
Eine Aufstockung käme frühestens zur ersten Saison nach der WM, also für 2006/07, in Betracht. Sie solle sich nach Auffassung von Bruchhagen auch positiv auf die Einnahmen aus dem TV-Vertrag auswirken. Der laufende Fernsehvertrag mit Premiere endet 2006, durch die höhere Anzahl von Spielen könnten sich nach seiner Ansicht auch die Zahlungen an die DFL erhöhen. »Eine Milchmädchenrechnung« sei das, sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge der Frankfurter Rundschau, »denn die Einnahmen müssten dann auch wieder durch 20 geteilt werden.«
Bruchhagen argumentiert in einem Brief an seine 35 Kollegen aus dem Profilager noch damit, dass die Stadien nach der WM durch eine Aufstockung besser ausgelastet werden könnten. Die Chancen des Frankfurter Vorstoßes werden von Rummenigge dennoch so beziffert: »Nullkommanull.«

Artikel vom 15.01.2005