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Ein Seelsorger
mit viel »Herz«

Pfarrer Alfringhaus im Ruhestand

Von Jürgen Rahe (Text)
und Carsten Borgmeier (Foto)
Schildesche (WB). »Die seelsorgerische Aufgabe hat mir in all den Jahren viel Freude bereitet. Gerne würde ich noch länger im Amt bleiben.« Das sagt Pfarrer Hans-Friedrich Alfringhaus (65), der jetzt in den Ruhestand gegangen ist.

Genau 35 Jahre hat Pfarrer Alfringhaus in der evangelisch-lutherischen Stiftskirchengemeinde Schildesche gewirkt und in dieser Zeit das vielfältige Gemeindeleben maßgeblich mit den Pastoren-Kollegen Hans-Jürgen Feldmann, Hermann Rottmann und Helmut Ette geprägt. Gleichwohl stand Hans-Friedrich Alfringhaus nie gerne im Rampenlicht, sondern hatte es gern, wenn die Aktivitäten zwar zielgerecht, aber in überschaubarem Maße abliefen. Und so ist es dann auch Wunsch des Geistlichen, dass der offizielle Abschiedsgottesdienst am Sonntag, 23. Januar, in »kleinem Rahmen« über die Bühne geht.
Als Pfarrer Alfringhaus 1969 seine Arbeit in Schildesche begann, war gerade das neue Gemeindehaus »Steinsiek« an der Plaßstraße eingeweiht worden. Alfringhaus: »Das Haus musste mit seinen verschiedenen Gruppen mit Leben gefüllt werden. Für mich ein prima Einstieg, denn auf diese Weise entstanden sofort erste Kontakte zu zahlreichen Gemeindemitgliedern.«
In den 35 Jahren seines Wirkens hat Pfarrer Alfringhaus in der Gemeinde viel Freud und Leid gesehen. Ein wahrer Generationszeitraum, in dem der gebürtige Sauerländer eine »barmherzige und einfühlsame Sicht« für die Mitmenschen entwickelte.
Zu den schönen Anlässen gehörten ganz gewiss die kirchlichen Hochzeiten. Und hier hat Pfarrer Alfringhaus auch einmal ein sehr prominentes Paar in der Stiftskirche getraut: Den früheren FDP-Fraktionschef im Bundestag und jetzigen Bundestagsvizepräsidenten, Hermann Otto Solms, der 1989 die Bielefelderin Christiane Meyer zu Eissen zur Ehefrau nahm.
Beim Blick nach vorn hat sich Hans-Friedrich Alfringhaus eine Lebensweisheit des Physikers Albert Einstein zu eigen gemacht: »Nicht an die Zukunft denken - die kommt früh genug.«
In ein beschäftigungsloses Loch fallen werde er allerdings nicht, bekräftigt der Geistliche. Alfringhaus: »Ich reise gern und interessiere mich für Sprachen und die Kunst. Vielleicht beginne ich demnächst ja mit der Porträtmalerei.«
Außerdem bleibt der Pfarrer im Ruhestand »seiner« Gemeinde mit verschiedenen kleineren Diensten treu. Alfringhaus: »Wenn man mich ruft, bin ich da.«

Artikel vom 15.01.2005