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Sicheres Bahnreisen

Nordwestbahn geht gegen Schwarzfahrer vor

Von Jens Heinze und
Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). »In Ostwestfalen-Lippe mit der Bahn zu reisen ist durchaus noch sicher.« Das hat gestern Heinz-Dietrich Apel betont.

Erster Polizeihauptkommissar Apel ist Chef der für den gesamten Regierungsbezirk Detmold zuständigen Bundesgrenzschutz-Inspektion Bielefeld. Von den 106 Mitarbeitern der BGS-Inspektion sorgen 78 Polizeibeamte, darunter fünf Diensthundeführer, für die Sicherheit in den Bahnhöfen, in den Zügen und auf dem Gelände des Flughafens Paderborn-Lippstadt. Nach 3874 begangenen Straftaten, 1123 mehr als 2003, mussten die Grenzschützer im vergangenen Jahr ermitteln.
Die auf den ersten Blick gewaltige Steigerung der Kriminalität erklärt Bielefelds BGS-Chef Apel mit dem Massendelikt »Schwarzfahren«. Nachdem die Nordwestbahn von der Deutschen Bahn einen Teil des Streckennetzes in Ostwestfalen-Lippe übernommen habe, lasse der private Betreiber konsequent alle Zugpassagiere ohne oder mit ungültigem Ticket strafrechtlich verfolgen. Diese Straftaten schlugen 2004 in der BGS-Statistik allein mit 1940 Delikten zu Buche.
Schwerpunkt der Arbeit der Grenzschützer war auch im vergangenen Jahr wieder der Einsatzabschnitt Bielefeld. Rund um den größten OWL-Bahnhof, wo die Bundespolizei in Kooperation mit den örtlichen Ordnungshütern zudem für die Fanbegleitung des Fußball-Erstligisten DSC Arminia zuständig ist, wurden die meisten Straftaten (1988 Fälle) angezeigt. Es folgen die Abschnitte Paderborn (1369 Delikte in 2004) und Minden (517).
Ausländerrechtliche Straftaten wie illegale Einreise ins Bundesgebiet oder Verstöße von Asylbewerbern gegen Aufenthaltsbeschränkungen waren 2004 in OWL entsprechend dem Bundestrend weiter rückläufig (726 Delikte). Dagegen war der BGS am Flughafen Paderborn-Lippstadt verstärkt bei so genannten »Non-Schengenflügen« (wie aus der Türkei) gefordert: 333 176 Passagiere mussten die fast schon vergessene Grenzkontrolle durchschreiten.

Artikel vom 14.01.2005