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Disziplin fegt
Zweifel fort

Gefährlicher Einsatz für die Atzorns

Arte, 20.40 Uhr: Für Schauspieler Robert Atzorn war die Bundeswehr unbekanntes Terrain. Das änderte sich, als er gemeinsam mit seinem Sohn Jens von Militärausbildern geschult wurde. Der Crashkurs war die Vorbereitung für den Politthriller »Das Kommando«.

General Heinz Büchner (Robert Atzorn) ist Kommandeur der Spezialeinheit GSK (Gebündelte Spezialkräfte) bei der Bundeswehr in Karlsruhe. Eines Tages wird er überraschend ins Verteidigungsministerium einbestellt. Seine GSK soll in den Kaukasus ausrücken. Dort sollen islamistische Terroristen untergetaucht sein, die nach Geheimdienstinformationen einen Anschlag auf das Hauptquartier der amerikanischen Truppen in Heidelberg planen. Mit einem atomaren Sprengsatz, einer so genannten schmutzigen Bombe, würden sie nicht nur das Headquarter, sondern große Teile Heidelbergs auslöschen. Um das zu verhindern, soll die GSK die Terroristen unschädlich machen.
»Es ist gut, dass so ein aktuelles politisches Thema in einem Fernsehfilm verarbeitet wird«, sagt Robert Atzorn. Er beklagt aber den mangelnden Mut im deutschen Fernsehen, mehr Politthriller zu drehen. Und in einen hochpolitischen Fall werden Vater Büchner und sein Sohn Christopher (Jens Atzorn), Oberleutnant bei der GSK, im »Kommando« hineingezogen. Christopher, der von den Zweifeln an dem Einsatz nichts erfährt, wird für das Kommando zum Truppführer bestimmt.
Der Vater möchte seinen Sohn am liebsten vor dem Auftrag schützen, weil er weiß, wie heikel er ist. Aber er darf mit ihm nicht über seine Zweifel sprechen und hält sich daran. »Heinz Büchner weiß, dass der Einsatz gegen das Grundgesetz verstößt. Aber seine Disziplin, sein Gehorsam verlangen von ihm, dass er mitmacht.«
Vor Ort im Kaukasus sollen die Männer der GSK in ein Haus eindringen und dort vorsorglich alle anwesenden Menschen töten. Doch der Einsatz entwickelt sich anders als geplant. Über den wahren Hintergrund des Einsatzes waren die Soldaten nicht informiert. »Das wirft natürlich die Frage auf, ob so etwas wirklich passieren kann in einem Rechtsstaat«, sagt Robert Atzorn.
In weiteren Rollen sind Iris Berben als geschiedene Ehefrau von Heinz Büchner und Nele Mueller-Stöfen als psychologische Betreuerin der Truppe zu sehen.

Artikel vom 14.01.2005