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Schüttler zweifelt noch

Auslosung der Australien Open: Duell gegen Agassi?

Melbourne (dpa). Zwei Jahre nach seinem Einzug in das Australian-Open-Finale hat das Los Rainer Schüttler ein Wiedersehen mit Andre Agassi in Aussicht gestellt. Doch nach einer schwierigen Saison mag der Hesse noch nicht recht an die mögliche Zweitrunden-Begegnung gegen seinen Bezwinger von 2003 glauben.
»Das wäre schön, super. Aber ich schaue nicht auf dieses Match. Mein Problem ist, dass ich sechs Wochen nichts gemacht habe, insofern ist meine Erwartungshaltung nicht sehr hoch«, sagte Schüttler in Melbourne zur Auslosung, die ihm in der ersten Runde einen Qualifikanten bescherte.
Die Chancen, dass Agassi antreten kann, sind wieder gestiegen, nachdem er sich am Donnerstag beim Einladungsturnier in Kooyong eine Hüftverletzung zugezogen und gegen Andy Roddick aufgegeben hatte. Am Samstag will er sich im Spiel um Platz drei gegen den Briten Tim Henman einem letzten Härtetest unterziehen. Schüttler sammelte dort Matchpraxis in zwei Showbegegnungen. Der Drei-Satz-Niederlage gegen den Schweden Thomas Enqvist folgte ein 6:3, 6:4 gegen den zwei Meter großen, hart aufschlagenden australischen Linkshänder Chris Guccione.
»Die Schläge stimmen schon wieder halbwegs«, sagte der Dauerläufer, der nach seinem Urlaub, einer Knieoperation und einer Grippe erst seit dem 29. Dezember wieder spielt und vor allem Mängel an seiner Fitness ausmacht. Die Zwangspause habe ihn weit zurückgeworfen, meint Schüttler.
In Kooyong folgte Roger Federer dem Amerikaner Roddick ins Endspiel. Damit stehen sich zwei Tage vor dem am Montag beginnenden ersten Grand-Slam-Turnier der Saison die beiden weltbesten Tennisprofis gegenüber. Federer siegte 6:4, 6:2 gegen Tim Henman und sprach von einem Schritt in die richtige Richtung. Bei den Australian Open beginnt er gegen den Franzosen Fabrice Santoro.
Nicolas Kiefer und Thomas Haas müssen zuerst unangenehme Gegner aus Belgien stoppen, bevor sie an ein mögliches Duell gegeneinander in der dritten Runde denken dürfen. Kiefer trifft auf Olivier Rochus, der ihn im Viertelfinale von Adelaide schlug. Haas erhielt den unberechenbaren Xavier Malisse zugelost, an dem er 2004 in Wimbledon scheiterte.
Florian Mayer winkt bei einem Erfolg über den Amerikaner James Blake ein Zweitrundenmatch gegen Lokalmatador Lleyton Hewitt. Der Australier kann am Samstag erneut das ATP-Turnier in Sydney gewinnen, nachdem er bei wiederum brütender Hitze den Weißrussen Max Mirnyi 6:7 (4:7), 6:3, 6:2 bezwang. Hewitt ist gegen den überraschend starken tschechischen Qualifikanten Ivo Minar klar favorisiert.
Die vor dem Abschluss der Qualifikation im Hauptfeld vertretenen vier deutschen Damen erhielten keine übermächtigen Gegnerinnen. Marlene Weingärtner spielt gegen Tathiana Garbin, Julia Schruff erhielt in Silvia Farina Elia ebenfalls eine italienische Gegnerin. Die derzeit beste Deutsche, Anna-Lena Grönefeld aus Nordhorn, ist Favoritin gegen die Französin Severine Beltrame. Die Nürnbergerin Anca Barna bekommt es mit Shinobu Asagoe aus Japan zu tun.

Artikel vom 15.01.2005