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Schnäppchen drücken Umsatz

AVA legt trotzdem konzernweit zu -ÊBaumarktsparte verbessert

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Die Sanierung der AVA-Baumarktsparte zeigt Wirkung. Nach vorläufigen Zahlen hat der Bielefelder Einzelhandelskonzern den Umsatz in diesem Sektor 2004 um 4,4 Prozent erhöht. Zugleich konnte der Verlust nach Angaben von Pressesprecher Rainer Diermann deutlich gesenkt werden.

Auch auf gleicher Fläche, also ohne das 2004 neu eröffnete Marktkauf Bau- und Gartencenter in Rheda-Wiedenbrück, stieg der Baumarkt-Umsatz noch um 2,6 Prozent auf 1,1 (Vorjahr: 1,0) Milliarden Euro. 2003 hatte die AVA in dieser Sparte einen Verlust von 51,2 Millionen Euro erwirtschaftet. 2004 wurde er deutlich reduziert.
Die positive Entwicklung im Baumarktbereich verhalf auch dem Gesamtkonzern AVA Allgemeine Handelsgesellschaft der Verbraucher AG zu einer Umsatzsteigerung von 1,3 Prozent auf 5,7 (5,6) Milliarden Euro. Nach Angaben von Vorstandssprecher Helmut Metje hat die positive Umsatzentwicklung im November und Dezember das enttäuschende Oktober-Ergebnis wieder etwas korrigieren können. Bezüglich des Vorsteuergewinns von zuletzt 40,2 Millionen Euro erneuerte Metje nur ganz allgemein die Ankündigung, dass das Ergebnis 2004 etwas höher ausfallen werde. Die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich 2004 von 29 338 auf 29 152.
Im Stammgeschäft der SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte (Marktkauf, Dixi) verhalfen nur die Neueröffnungen dem Umsatz noch zu einem leichten Plus von 0,2 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Ohne die zusätzliche Verkaufsfläche hätte die AVA ein Minus von 0,5 Prozent erwirtschaftet. Diermann begründete die Entwicklung mit dem harten Wettbewerb im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Um keine Marktanteile zu verlieren, habe man im Frühjahr etwa beim Obst und Gemüse die Preise um zehn Prozent gesenkt. Folge: Obwohl dadurch deutlich größere Mengen verkauft wurden, ging der Umsatz zurück. Ähnlich sei die Entwicklung bei Fleisch- und Wurstwaren.
Sehr positiv wurden die neuen Angebote der »Marktkauf«-Kundenkarte angenommen, die inzwischen von knapp zwei Millionen Einkäufern benutzt wird.
Bei der AVA-Tochterfirma Krane Optic sind nach dem Boomjahr 2003 dagegen wieder »normale« Verhältnisse eingekehrt. Der Umsatz ging wegen Inkrafttretens der Gesundheitsreform um 24,1 Prozent auf 50,1 (66,0) Millionen Euro zurück. Im Vorjahr hatte er noch um 27,4 Prozent zugelegt.
Das im Februar 2003 eröffnete Moskauer Marktkauf-Einkaufszentrum hat die Erwartungen mit einem Plus von 32,4 Prozent auf 75,7 (57,2) Millionen Euro Metje zufolge deutlich übertroffen.

Artikel vom 13.01.2005