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Bundeswehr - gute
Jobs für junge Leute

Neuer Wehrdienstberater macht interessante Angebote

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Die Bundeswehr sucht ehrgeizige Offiziere. Sie bietet erstklassige Ausbildung und Aufstiegschancen. Das wissen aber zu wenige junge Leute - Bielefelds neuer Wehrdienstberater Dietmar Sobotka ist angetreten, diese Wissenslücken zu schließen.

Wer noch zum 1. Juli anmustern möchte, muss sich sputen: »Die Bewerbungsfrist läuft nur noch bis Ende Februar«, sagt Sobotka.
Allein im vergangenen Jahr haben sich 988 Interessenten bei dem 46-jährigen Stabsfeldwebel und seinem Kameraden, Hauptfeldwebel Thomas Funk, über Karrierechancen bei der Truppe informiert. Aus dem Büro an der Ravensberger Straße 117 nahmen 231 Gesprächspartner Bewerbungsunterlagen mit; 41 wollten die Offizierslaufbahn einschlagen. Und dass die Bundeswehr sich in den letzten Jahren auch den Frauen geöffnet hat, belegt die Zahl der wiblichen Bewerber: 30 wollten im vergangenen Jahr zum Dienst in Uniform anmustern.
In einem zweieinhalbtägigen Test wird gehörig gesiebt. »Die Hälfte der Kandidaten erzielt ein positives Ergebnis, 45 Prozent stellen wir schließlich ein«, sagt Sobotka. Beachtlich: Trotz Truppenreduzierung fanden im Jahr 2004 etwa 20 000 junge Leute ihren Platz beim Militär - kein schlechtes Argument für den, der die Schieflage der zivilen Wirtschaft mit Sorge betrachtet.
Passgenauer Einsatz bei abwechslungsreichem Dienst und Ausbildung in attraktiven Bereichen sind Pfunde, mit denen die Bundeswehr zu wuchern gedenkt. »Wir suchen Piloten, Offiziere in den karriereträchtigen IT-Sparten und Rettungsassistenten«, sagt Oberleutnant zur See Thorsten Petersen, der in weiten Teilen Ostwestfalens als Wehrberatungsoffizier Vorträge hält, um die Jugend von den Vorteilen des Militärs zu überzeugen.
Abiturienten und Fachoberschüler können in Hamburg oder München studieren, wo vor allem die technischen Berufe, Maschinenbauer, Elektrotechniker und Informatiker gefragt sind. Wer sein Studium bereits abgeschlossen hat, kann, ja: soll sich weiterqualifizieren, und so geht das auch bei den Lehrberufen: »Wir bilden Real- und Hauptschüler in 84 Fachrichtungen aus und bieten Gesellen Zusatzqualifikationen an«, erklärt Sobotka.
Und Petersen ergänzt: »Zivile Betriebe greifen gerne auf die Kameraden zurück, die nach vier bis zwölf Jahren aus dem Dienst scheiden.« Kein Wunder: Teilweise noch während der Bundeswehrzeit (und vollem Sold), teilweise in bis zu drei Jahren danach (bei 75 Prozent der Bezüge), werden die Soldaten auf die Bedürfnisse ziviler Arbeitgeber vorbereitet.
Frauen sind längst in die Truppe integriert, und man nimmt dort natürlich Rücksicht auf ihre spezifischen Bedürfnisse. »Aber auch für sie gilt: Qualifizierung ist das A und O, die Leistungsbereitschaft muss stimmen, und schließlich regelt auch der Bedarf den Einsatz«, erläutert Sobotka das Prinzip.
Es empfiehlt sich also, beim neuen Wehrdienstberater mit gezielten Vorstellungen zu erscheinen. »Die Ankündigung ÝIch will Soldat werden!Ü reicht nicht.« Denn den Stahlhelm setzt sowieso jeder auf, und das Gewehr nimmt auch jeder irgendwann in die Hand. »Darüber hinaus aber arbeitet man als Maschinenschlosser, als Tischler oder Koch.«
Oberleutnant Petersen würde sich freuen, wenn sich mehr Schulen in der Region seinen Vorträgen öffnen. »Da gibt es Berührungsängste«, bedauert der überzeugte Anhänger der Wehrpflicht und des Staatsbürgers in Uniform. »Die Bundeswehr ist ein Spiegel der Gesellschaft und sollte dies auch bleiben.« Informationen gibt's telefonisch unter 0 52 21 / 3 42 86 95 und unter thorstenpetersen@bundeswehr.org per Mail.
Stabsfeldwebel Sobotka berät Interessenten montags bis mittwochs von 7.00 bis 16 Uhr, donnerstags bis 18 Uhr, freitags nur bis 12 Uhr. Telefonische Anfragen beantwortet er unter der Nummer 05 21 / 6 40 25. Informationen im Internet unter
www.bundeswehr.org
www.bundeswehr-karriere.de

Artikel vom 18.01.2005