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»Die Polizeireform geht in die richtige Richtung«

Neuorganisation: Bielefeld könnte das Mega-Polizeipräsidium für ganz Ostwestfalen werden


Bielefeld (hz). Die geplante Reform der Ordnungshüter in NRW, die 2400 Polizisten weg vom Schreibtisch auf die Straße bringen soll (das WESTFALEN-BLATT berichtete gestern), geht nach Ansicht von Bielefelds Polizeipräsidenten Erwin Südfeld »in die richtige Richtung«. Südfeld, der sich Dienstag anlässlich der Vorstellung des Gutachtens zur Neuorganisation mit den übrigen 49 NRW-Polizeibehördenleitern im Düsseldorfer Innenministerium informieren ließ, rechnet damit, dass mit der Umsetzung des Reformpaketes frühestens Mitte 2006, spätestens jedoch Anfang 2007 begonnen werde. Allerdings: »Dieser Prozess wird sich sicherlich über ein paar Jahre ziehen.«
»Innenminister Fritz Behrens hat sehr deutlich gemacht, dass er nicht unbedingt eins zu eins, aber in der Gesamttendenz das Gutachten umsetzen will«, berichtete Polizeipräsident Südfeld von seiner Reise in die Landeshauptstadt. Auch sei zur Zeit noch nicht endgültig geklärt, ob in Ostwestfalen-Lippe mit Bielefeld und Paderborn zwei Polizei-Großpräsidien geschaffen würden. Denkbar sei, dass es nur ein Mega-Präsidium für ganz OWL geben könnte.
Der Sprecher des NRW-Innenministeriums, Ulrich Rungwerth, bestätigte gestern entsprechende Pläne. Zwar würden im Gutachten zur Polizeineuorganisation 16 Präsidien im Land NRW favorisiert: »Ein Präsidium pro etwa eine Million Einwohner, das wird zur Zeit als das Sinnvollste erachtet.«
Doch gebe es als Alternative auch die Lösung mit 14 Präsidien. Für OWL würde das eine Großbehörde bedeuten. Als Standort käme neben Bielefeld auch Detmold (Sitz der Bezirksregierung) oder Paderborn als zweitgrößte Stadt der Region in Frage. Für Rungwerth steht der Favorit in Sachen Mega-Präsidium jedoch fest: »Nichts spricht gegen Bielefeld.« Das sei die größte Stadt in OWL mit dem bislang einzigen Polizeipräsidium, das zudem als Kriminalhauptstelle für den gesamten Regierungsbezrik Detmold fungiere.
Ob ein oder zwei Behörden - Polizeipräsident Südfeld ist sich jedenfalls sicher, dass mit der geplanten Reform in puncto Bürgernähe und Polizei alles bleibt wie gehabt. Bielefelds Polizeiwachen und die »Dorfsheriffs« als uniformierte Ansprechpartner stünden im Papier nicht zur Debatte.

Artikel vom 13.01.2005