14.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein »Danke für die Musik«

»Abba Mania« in der Stadthalle

Von Larissa Kölling (Text)
und Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). Discokugel, hohe Stiefel und schillernde Pumphosen, die Zeit von Abba ist unvergesslich. Genau wie ihre Lieder. In der ausverkauften Stadthalle konnten sich die Zuschauer davon überzeugen, dass die Songs des Erfolgsquartetts immer für eine Pop-Party gut sind.

Auch wenn - wie in diesem Fall bei der Coverband »Abba Mania« - immer der fade Nachgeschmack bleibt, dass niemand so wirklich an die Qualitäten von Frida, Agnetha, Björn und Benny heranreicht.
Die Erfolgsgeschichte begann mit dem Sieg beim Grand Prix d' Eurovision 1972 in Brighton, wo Abba mit »Waterloo« die Jury und ein weltweites Publikum überzeugen konnte. In den folgenden zehn Jahren verkaufte die Band 180 Millionen Platten und ist damit nach den Beatles die erfolgreichste Gruppe in der Geschichte der Plattenindustrie. Noch heute bringen die Hits, die inzwischen zu Evergreens geworden sind, rund um den Erdball die Menschen zum Feiern.
Eine Coverband hat es dabei stets ein bisschen schwer. Nicht selten muss der erste schockierende Eindruck von »Mamma mia, das ist ja gar nicht Abba« erst überwunden werden. So auch in der Bielefelder Stadthalle. In der ersten Hälfte der gut zweistündigen Show, hatten sowohl Band als auch Publikum mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Eher lieblose Outfits und ein profanes Styling der vier Akteure trugen nicht dazu bei, den Funken der Abba-Manie schneller überspringen zu lassen. Welthits wie »Voulez-vous«, »Mamma Mia« und »Money, Money, Money« konnten die Zuschauer lediglich zu zögerlichem Klatschen und vereinzeltem Mitwippen animieren.
Ganz anders nach der Pause. Nahezu von der ersten Minute an, hielt es kaum einen lange auf den Sitzen und der Saal wurde zu einer einzigen schwedischen Pop-Party. Unterstützt durch die drei Musiker im Hintergrund und passend eingesetzte Geschosse aus der Glitzerkanone, konnte endlich die Stimmung aufkommen, die jeder beim Namen Abba erwartet. »SOS«, »Chiquita« oder »Super Trouper« - es wurde geklatscht, geschunkelt und natürlich aus voller Kehle mitgesungen. Obwohl die Revivaltruppe, nach eigenen Aussagen, sehr um Authentizität bemüht ist, mogelten sich doch an der einen oder anderen Stelle vereinzelte Neuinterpretationen mit poppigen oder rockigen Einflüssen in die Stücke, was aber der Feierqualität der Stücke keinerlei Abbruch tat.
Mit »Thank you for the music« wurde schließlich ein würdiger Abschluss gefeiert, der dennoch deutlich machte, wem hier der Dank für den Abend galt: »Danke, Abba, für die Musik«...

Artikel vom 14.01.2005