14.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zwei Jahre Arbeit sind nun für die Katz!


Zur Entscheidung des ISB-Werksausschusses über die Zukunft des Fachwerkhauses im Botanischen Garten in der Sitzung am 11. Januar der folgende Leserbrief:

Wir möchten deutlich darauf hinweisen, dass wir, die Bielefelder Bürger Annette Willeweit und Marga Ferrari, im April 2003 die Stadt angestoßen haben, sich überhaupt einmal um das verfallende Fachwerkhaus im Botanischen Garten zu kümmern. Wir haben eine Café-Idee entwickelt und vorgeschlagen, Zeichnungen erstellt und sie dem Immobilienservicebetrieb (ISB) vorgelegt. Auch haben wir uns um Sponsoren bemüht, haben ein Konzept geschrieben, haben die Freunde und Förderer des Botanischen Gartens e.V. mit ins Boot geholt (nicht die Stadt!)! - mal abgesehen von den vielen Gesprächen, die wir geführt haben. Es war verdammt viel Arbeit. Nun ist die Entscheidung gefallen, die wir akzeptieren müssen.
Aber wir möchten den Bürgern und den Politikern mitteilen, dass wir am meisten darüber enttäuscht sind, dass die Stadt, in diesem Fall der ISB, zwei Jahre benötigt hat, eine Entscheidung zu treffen, die man schon längst hätte treffen können, wenn man gewollt hätte. Damals war die Sachlage nicht anders als heute. Man hat erst im Sommer 2004 angefangen überhaupt über mehrere Alternativen nachzudenken. Dadurch ist viel Zeit ins Land gegangen, die man hätte nutzen können.
Doch wenn schon Politiker von Anfang an behaupten, ein Café würde sich im Botanischen Garten nicht lohnen und ihre Meinung durchsetzen, indem sie uns Frauen zwei Jahre hinhalten und uns so ausbremsen, dann ist das mehr als schäbig. Wer kann schließlich so lange wartend ausharren, um sich selbstständig zu machen? . Auch Dezernent Moss hat es nicht für nötig befunden, sich mit uns einmal konkret über die Sache zu unterhalten, er hat sich sogar einmal verleugnen lassen. Undenkbar, meint man.
Haarsträubend ist es auch, dass sich Herr Meichsner (Vorsitzender des Werksausschusses Immobilienservicebetrieb) in einer Sitzung so verhalten darf, wie er es am Dienstag, 11. Januar, getan hat. Herrschsüchtig wollte er den Mitgliedern das Wort verbieten! Uns hat es gewundert, dass keines der Ausschussmitglieder aufgestanden ist und den Sitzungssaal verlassen hat. Herr Meichsner hat nach unserer Meinung in seiner politischen Laufbahn verlernt, wie man mit Menschen umgeht, nicht nur mit Bürgern der Stadt Bielefeld, sondern auch mit den eigenen Ausschussmitgliedern. Uns tat es für diejenigen leid, die sich für eine letzte Wortmeldung eingesetzt haben, weil sie sich dafür von Herrn Meichsner haben anraunzen lassen müssen. Hatte er etwa vor der letzten kritischen Anmerkung Angst?
Wir sind gezwungen vor diesen Politikern zu resignieren! Und es wundert uns überhaupt nicht mehr, dass das politische Interesse zurückgeht, wenn man mit ansehen muss, wie Politik betrieben wird. Uns tun alle Bürgervertreter leid, die noch für den Glauben an Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Wahrheit einstehen und mit solchen Kollegen zusammen arbeiten müssen.

MARGA FERRARIANNETTE WILLEWEITBielefeld

Artikel vom 14.01.2005