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Kleinschmidt am Wunschziel

Franzose Peterhansel dominiert die Rallye Dakar

Dakar/Senegal (dpa). Jutta Kleinschmidt ist bei der Rallye Dakar als Dritte hinter den französischen Mitsubishi-Piloten Stéphane Peterhansel und Luc Alphand aufs Podium gefahren und hat Volkswagen das beste Ergebnis seit 1980 beschert.

»Ich habe vor der Rallye gesagt, mein Wunschtraum wäre ein Platz auf dem Podium. Wir sind auf dem dritten Platz, das ist mehr, als ich mir erhofft hatte«, sagte die 42-jährige Kleinschmidt. 2001 hatte die Diplom-Physikerin als erste Frau - damals im Mitsubishi - bei der umstrittenen Wüstenrallye gesiegt. Ein Jahr später wurde sie Zweite. »Ich wusste, dass wir zuerst eine Durststrecke durchstehen müssen, bis das Team und das Fahrzeug auf Stand sind. Wir mussten mit Volkswagen ein neues Team und ein total neues Auto aufbauen.« Kleinschmidt lenkte erstmals überhaupt ein Dieselfahrzeug auf einen der ersten drei Plätze und sorgte für die beste VW-Platzierung seit 25 Jahren. 1980 hatte Volkswagen mit dem Schweden Freddy Kottulinskyals am Steuer als erster deutscher Hersteller die Rallye gewonnen.
Nach 16 strapaziösen Tagen, 15 Spezialwertungen und 9039 Gesamtkilometern kam die Kölnerin mit einem Rückstand von 3:22:00 Stunden auf Peterhansel ins Ziel. »Ein schönes Bad, ein schönes Bett und staubfrei leben«, wünschte sich Kleinschmidt. Der sechsfache Motorrad-Gewinner Peterhansel erzielte nach 2004 seinen zweiten Automobil-Erfolg und sorgte für den zehnten Mitsubishi-Sieg. Sein Landsmann Alphand, der frühere Skirennfahrer, komplettierte mit dem zweiten Platz mit einem Rückstand von 27:14 Minuten den achten Doppelsieg der Japaner.
Für viele war die 27. Auflage zu hart. Von den an Silvester in Barcelona gestarteten 483 Rallye-Fahrzeugen erreichten nur 217 Dakar. »Jeder, der teilnimmt, weiß, dass Motorsport sehr gefährlich ist. Womit ich aber nicht einverstanden bin, ist, dass man eine Etappe so legt, dass viele Teilnehmer bis zum Schluss im Dunkeln herumfahren müssen«, sagte VW-Motorsport-Direktor Kris Nissen. »Es wäre gut, weniger Offroad-Passagen abseits jeglicher Wege zu haben, denn die harten Kanten und Löcher sind gefährlich. Damit würde die Unfallquote sinken«, meinte Jutta Kleinschmidt. In diesem Jahr kamen fünf Menschen bei dem Wüstenspektakel ums Leben.
In der Motorrad-Wertung erreichte Cyril Despres (Frankreich) seinen ersten Sieg. Mit einem Rückstand von 9:17 Minuten fuhr der Spanier Marc Coma (beide auf KTM-Maschinen/Österreich) auf Rang zwei. »Ich sollte glücklich sein, ich bin es aber nicht«, sagte Despres. Die Motorradfahrer José Manuel Perez und Fabrizio Meoni waren bei der Rallye gestorben.

Artikel vom 17.01.2005