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Palästinenser bejubeln Anschlag

Sechs Israelis getötet - bislang größte Herausforderung für Abbas


Gaza-Stadt (Reuters). Tausende Palästinenser haben am Freitag den Bombenanschlag auf einen israelischen Grenzposten gefeiert, bei dem in der Nacht sechs Israelis ums Leben gekommen sind. Der Anschlag, zu dem sich mehrere Extremistengruppen bekannten, gilt als bislang größte Herausforderung für den Friedenskurs des neuen Palästinenser-Präsidenten Mahmud Abbas.
Viele der Teilnehmer der als »Siegesmarsch« bezeichneten Kundgebung im Flüchtlingslager Dschabalja im Gaza-Streifen trugen grüne islamische Fahnen. Zu der Demonstration hatten militante Gruppen aufgerufen, die Abbas zu einem Ende der Gewalt gegen Israel aufgerufen hatte.
Israels Regierungschef Ariel Scharon suspendierte daraufhin die Kontakte zu der neuen Palästinenserführung. Sechs israelische Zivilisten seien bei der Explosion sowie einem Angriff von Extremisten am Grenzposten in Karni getötet worden, teilte das israelische Militär mit. Die Armee habe drei Angreifer erschossen. Zudem flog sie einen Raketenangriff auf ein palästinensisches Flüchtlingslager. Zu dem Anschlag bekannten sich die Al-Aksa-Brigaden, die zu Abbas' Fatah-Bewegung gehören, und die Hamas. »Wir werden euch weiterhin jagen und euch aus dem Schlaf reißen, bis ihr das Land verlasst, das ihr besetzt habt«, hieß es in einem Bekennerschreiben. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 15.01.2005