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Die fünf größten
Fitness-Lügen

Die Wahrheit über Stretching, Joggen und Co.

Bielefeld (WB). Dehnen ist immer gut? Kein Sport in der Schwangerschaft? An solche und andere Fitnesslügen glauben immer noch sehr viele. Wie ließe es sich sonst erklären, dass man immer wieder beobachtet, wie Sportler mitten im Training ihr Stretchingprogramm durchziehen. Oder dass Schwangere im Schwimmbad schief angeguckt werden? Der Fitness-Experte Norman Kolodzie von ELIXIA räumt auf mit fünf bekannten Fitnesslügen.


1. Kein Training in der Schwangerschaft:
Nein. Sport ist gut für Mutter und Kind, da sind sich Experten heute einig. Das Baby mag die Bewegung, das Schaukeln im Mutterleib fördert seine Entwicklung. Die Mutter beugt typischen Beschwerden vor: Sie leidet wegen der besseren Durchblutung seltener unter Venenstau oder Wadenkrämpfen, wegen guter Körperhaltung kaum unter Rückenschmerzen. Schwangere sollten mit ihrem Arzt sprechen, doch wenn der sein Okay gibt, ist abgesehen von Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr, wie Skifahren oder Reiten, alles erlaubt. Grundsätzlich dürfen Sie so viel trainieren, wie es Spaß macht. Am besten geeignet sind Schwimmen, Aquarobic oder Radfahren mit bequem hochgestelltem Lenker.

2. Joggen schadet den Gelenken:
Jein. Laufen ist schon eine Belastung, es kommt darauf an, ein gesundes Maß zu finden. »Zweimal in der Woche bis zu einer Stunde zu laufen, wird für die meisten okay sein«, meint Norman Kolodzie. Zumal Knochen, Bänder, Muskeln, Knorpel und Gelenke durchs Joggen sogar stabiler werden. Wenn man sich an ein paar Regeln hält:
Als Anfänger langsam beginnen: 5 Minuten locker warm laufen, 5 Minuten gehen, 5 Minuten laufen im Wechsel, 15 Minuten reichen für den Anfang, wochenweise steigern.
Möglichst nicht auf hartem Untergrund laufen.
Gute Schuhe sind die wichtigste Vorbeugung.
Treten Schmerzen auf, sollte man diesen sofort beim Arzt auf den Grund gehen. Vielleicht läuft man mit der falschen Technik.

3. Erst nach einer halben Stunde Training setzt die Fettverbrennung ein:
Nein. Fett wird schon nach wenigen sportlichen Minuten verbrannt, die Verbrennung steigt mit Dauer des Trainings und hat nach etwa 20 Minuten ihr Maximum erreicht.

Artikel vom 28.01.2005