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Queller wollen
Chance »nicht
wieder vertun«

Umbau Carl-Severing-Straße Thema

Quelle (ho). Vor 17 Jahren stand der Umbau der »Carl Severing-Straße« schon einmal auf der Tagesordnung, wurde in Bausch und Bogen abgelehnt. In der Realisierung der jetzt vorgelegten Pläne (das WB berichtete ausführlich) sehen viele Queller »eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität in unserem vernachlässigten Ortsteil«.
Auch wenn die Teilnehmer einer Informationsveranstaltung des Arbeitskreises »Focus« der Queller Gemeinschaft im Hotel »Büscher« nicht mit allen Einzelheiten einverstanden waren und »Klärungsbedarf« anmeldeten, unter dem Strich war die Resonanz auf das von der Verwaltung vorgelegte Neubauvorhaben durchweg positiv. Zwar wunderten sich die Queller, »dass trotz leerer Stadtkassen ein derartiges Projekt in Angriff genommen wird«. Doch waren sich alle einig, »dass die Lebensader des Ortsteils dringend renoviert werden muss«.
Klaus Betzendahl vom Arbeitskreis »Focus«, erläuterte, warum die noch im vergangenen Jahr favorisierte Lösung - Ausflicken und Erneuerung der Teerdecke - inzwischen von Politik und Verwaltung verworfen wurde. »Der Unterbau der Carl-Severing-Straße ist so schlecht, dass der komplett erneuert werden muss. Durch die Planung von Rad-und Fußwegen kommt die Stadt in den Genuss von Landes-Fördermitteln. Und da ist ein Komplett-Umbau allemal besser und sinnvoller«. Zudem vertue man eine Chance, wenn die jetzigen Pläne abgelehnt würden. »Quelle ist dann abgehakt, wir können dann wieder zehn oder zwanzig Jahre warten«.
Damit die Akzeptanz bei der Bevölkerung größer werde, habe die Queller Gemeinschaft auf eine Bürgerbeteiligung gedrängt. Auf die unmittelbar betroffenen Anlieger kommen erhebliche Kosten zu. Zwar könne man schlecht genau sagen, wieviel der einzelne zahlen müsse, doch werde man sich mit einer ungefähren Kostenschätzung nicht zufrieden geben. »Die wird in der Regel eh nicht eingehalten«, meinte Klaus Betzendahl.
Zwar werde die »Carl-Severing-Straße« auch weiterhin Durchgangsstraße in Richtung Steinhagen bleiben, »doch wir müssen an die Zukunft denken, denn die Fertigstellung der A 33 wird den Verkehr auch in Quelle beeinflussen«. Für die Kaufmannschaft werde die Neugestaltung von Quelles Lebensader eine Menge bringen, »auch wenn durch den Ausbau und die Neuanlage von Rad-und Fußwegen Parkplätze entfallen«. »Die Kaufmannschaft wird dennoch keine Not haben, zumal auch eine Parkraumbewirtschaftung mit Parkscheiben vorgesehen ist«.
Skeptiker in der Versammlung befürchteten, »dass sich der Durchgangsverkehr einen anderen Weg suchen wird, nämlich über die zum schnellen Fahren geradezu einladende Marienfelder Straße. Die muss dann ebenfalls beruhigt werden«. Es sei immer Ziel gewesen, die Raserei auf der »Carl Severing-Straße« einzudämmen, »doch dafür hätten auch fünf Starenkästen gereicht«. Durch den an der Einmündung Marienfelder Straße vorgesehenen Kreisel (»so kurz hinter der Kreuzung Ostwestfalendamm-Auffahrt«) sahen andere Diskutanten »eine erhebliche Staugefahr, die die Fließ-Geschwindigkeit« des Verkehrs beeinträchtigt«. Im Prinzip seien Kreisel in Ordnung, keine Stadt habe diese seit Jahren woanders bewährte Einrichtung so sehr vernachlässigt wie Bielefeld.
»Insofern ist es richtig, den auch optisch erbärmlichen Zustand der »Carl Severing-Straße« durch den Umbau aufzuwerten«. Mehr Sicherheit für die Fußgänger, lautete eine Forderung der Anlieger. »Besonders Kinder und alte Menschen sind ob der häufig unübersichtlichen Verkehrssituation überfordert, wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen«. Die Stadt solle den Bau von Zebrastreifen und weiteren Bedarfsampeln, besonders auch im zweiten Bauabschnitt (Klemensstraße bis Hotel «Büscher«), prüfen, ebenso die Einrichtung eines weiteren Kreisverkehres an der Einmündung »Magdalenenstraße«.
Anregungen und Bedenken können die Queller bei der offiziellen Bürgeranhörung am Donnerstag, 20. Januar um 19 Uhr in der Mensa der Gesamtschule einbringen.

Artikel vom 13.01.2005