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Boykott ist nicht repräsentativ

Paderborner Baptisten gehören nicht zu freien Kirchen


Paderborn (WB/bel). Die sieben Baptistenfamilien im Kreis Paderborn, die seit Monaten den Schulbesuch ihrer 15 Kinder aus religiösen Gründen verweigern, gehören nicht zu den Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden in Deutschland, die größtenteils aus Baptistengemeinde bestehen. Darauf weist der Landesverbandsvorsitzender Pastor Dirk Zimmer in einer Erklärung hin. Die Familien gehörten zu den Baptistengemeinden von deutschstämmigen Spätaussiedler, die partiachalisch strukturiert sind und an deren Spitze oft ein »Ältester« steht, der nicht gewählt wird. Das Verhalten der Eltern sei für Baptisten in Deutschland nicht repräsentativ aber verständlich vor dem Hintergrund generationenlanger Verfolgung in der Sowjetunion. Deshalb schotteten sich diese Gemeinden auch von der Gesellschaft ab. Dennoch sollten die Behörden in diesem Fall zum Wohl auch der Kinder behutsam vorgehen und den Dialog suchen. Vielleicht bestehe die Möglichkeit, die Kinder in eine freie Bekenntnisschule einzugliedern, schlägt Pastor Zimmer vor.

Artikel vom 13.01.2005