13.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Alexander«
hat Wurzeln
in Warburg

Jessie Kamm im Kino-Hit dabei

Von Jürgen Vahle
Warburg/Dublin (WB). Die irische Zeitung »Sunday World« ist sich sicher: Jessie Kamm hat in dem neuen Kinostreifen »Alexander« allen die Schau gestohlen! In dem Film-Hit spielt der Kinderstar (8) Seite an Seite mit den Show-Größen Colin Farrell, Angelina Jolie und Val Kilmer. Was die wenigsten wissen: Jessie Kamm hat seine Wurzeln in Warburg.

Er ist der Sohn von Nicole Kamm, die vor mehr als 15 Jahren nach Irland auswanderte. Jessies Opa Heinrich Kamm (63), sein Onkel Holger (40) und weitere Familienangehörige wohnen in Warburg. Zuletzt war der Junge in den vergangenen Sommerferien in der Heimat seiner Familie.
Seine Mutter Nicole Kamm besuchte in Warburg die Schule, absolvierte dann eine Ausbildung als Visagistin in München und zog schließlich mit ihrem damaligen Lebensgefährten nach Dublin. Mittlerweile betreibt die heute 38-Jährige in der irischen Hauptstadt eine physiotherapeutische Praxis - und fördert ihren talentierten Sohn. So war sie auch bei den Dreharbeiten in Marokko und England (London) mit dabei.
Jessie Kamm stellt in dem 175 Minuten langen Monumentalfilm über Alexander den Großen den Feldherrn in der Kindheit dar. Acht Minuten ist der Junge in dem Film zu sehen - und spielt eine der Schlüsselszenen. Alexanders Vater (Val Kilmer) schlägt seine Filmmutter (Angelina Jolie) brutal. An dieser Stelle erkennt der junge Alexander, dass er es lernen muss, auf eigenen Füßen zu stehen. Mit den weiteren Szenen, in denen Jessie Kamm mitwirkt, zeigt Regisseur Oliver Stone (»Platoon«, »JFK«) zudem, unter welchen Umständen der Eroberer aufwächst.
Bis Jessie Kamm die Rolle endlich sicher hatte, war es ein langer Weg. Der Junge besucht in Dublin eine deutsche Schule, in der Musik und Tanz Schwerpunktfächer sind. Der Achtjährige ist ein begnadeter Stepp-Tänzer und beherrscht die Geige, erzählt sein Opa Heinrich Kamm stolz. Regisseur Oliver Stone kommt bei der Suche nach jungen Darstellern häufig persönlich in dieser Schule vorbei - der kleine Jessie fiel dem Filmemacher sofort ins Auge. Dennoch musste er zehn Auswahlrunden (Castings) über sich ergehen lassen.
Die Dreharbeiten mit den Stars seien für seinen Enkel, der übrigens fließend Deutsch mit irischem Akzent spricht, sehr aufregend gewesen. Dennoch habe er die Strapazen gut weggesteckt, erzählt sein Großvater. Selbst die Arbeit mit Schlangen machten ihm nichts aus: »Ich hatte nur Angst, sie zu zu quetschen«, erzählt Jessie Kamm selbst.
Für den Jungen war es übrigens die erste Rolle in einem Film. Es sei aber nicht auszuschließen, dass weitere folgen werden, berichtet Heinrich Kamm. Zum einen habe Oliver Stone seinen Enkel in sein Herz geschlossen, zum anderen lägen bereits weitere Angebote vor allem aus der Werbebranche vor.

Artikel vom 13.01.2005