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Schausteller klagen

Die Ohne-Spaß-Gesellschaft


Mit Monika im Kettenkarussell. Mit Hans auf toller Autoscooterjagd. Mit Heide in der Berg- und Talbahn.
Mit der ängstlichen Renate in der Geisterbahn. Mit Mark ganz hoch hinaus im Riesenrad. In der Achterbahn rasant mit Sigrid.
Die schöne Rose am Schießstand. Der Riesenbär von der Losbude.
Mit Elke in lauschiger Nacht noch Zuckerwatte geschleckt. Von Irene »in Liebe« das schönste Lebkuchenherz. Vom kleinen Benjamin ein Juchzen als Dankeschön für die Fahrt im Kinderkarussell. Der Mutter mit gebrannten Mandeln eine Riesenfreude gemacht.
Auf dem Rummelplatz wachsen die schönsten Erinnerungen.
Doch von Erinnerungen können die Besitzer der Schaubuden nicht leben. Auch nicht vom Schaupublikum, das offenbar nach wie vor in großer Zahl kommt.
Sind die Deutschen wirklich so arm geworden, dass sie sich Spaß nicht mehr leisten können?
Sicher nicht. Aber die Stimmung ist so zur Zeit in diesem Land.
Dazu kommt: Karussell fahren kann man heute nicht mehr nur auf dem Rummelplatz, sondern auch in den vielen Freizeitparks - nach bezahltem Eintrittsgeld sogar so oft man will - und fast auf jedem Weihnachtsmarkt.
Ihr Schausteller, lasst Euch etwas einfallen, damit der Kirmesbesuch wieder einmalig und ein Spaß-Erlebnis wird! Bernhard Hertlein

Artikel vom 13.01.2005