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Früher Hinweis auf die »Spur Hoffmann«

Jeder Vorwurf verbietet sich


3000 Hinweise hat es nach dem Mord an Levke gegeben. Die Ermittler verfolgten allein 420 Spuren auf Sexualstraftäter aus dem Weser-Ems-Gebiet, Bremen und Nordrhein-Westfalen. Eine davon war nach dem Tipp eines Jugendfreundes auch Marc Hoffmann. Doch die »Spur Hoffmann« war zunächst nicht mehr und auch nicht weniger interessant als viele andere auch.
Wie es sich für solide Polizeiarbeit gehört, versuchten Ermittler, ihn persönlich zu befragen. Als das nach mehreren Anläufen nicht gelang, kam die schriftliche Vorladung. Doch es zeugt von der Akribie der Beamten, dass sie das vom Arbeitgeber bestätigte und damit anscheinend wasserdichte Alibi des 31-Jährigen nicht einfach akzeptierten, sondern weiter bohrten - und die entscheidende Lücke aufdeckten.
Das führte zwar zur Festnahme. Für den kleinen Felix aber kam die zu spät. Den Beamten der Soko deswegen einen Vorwurf zu machen, verbietet sich. Sie haben rund um die Uhr gearbeitet, um Levkes Mörder zu finden. Jeder von ihnen hat alles daran gesetzt, den Täter so schnell wie möglich hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Auch deshalb ist es besonders tragisch, dass sie Felix' Leben nicht retten konnten.Wolfgang Schäffer

Artikel vom 13.01.2005