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Kein Spaß beim Olympiatest

Snowboard-WM: reichlich Chancen für Top-10-Platzierungen

Whistler Mountain (dpa). Deutschlands Snowboard-Asse reisen mit aussichtsreichen Perspektiven zur WM ins kanadische Whistler.

»Über Medaillen möchte ich nicht sprechen, aber mit den guten Resultaten der ersten Weltcups dieser Saison können wir uns durchaus Chancen auf ein paar Top-10-Platzierungen ausrechnen«, sagte Timm Stade, Geschäftsführer des Snowboard-Verbandes Deutschland (SVD). »Je weiter vorne diese Plätze in den Top-10 sind, desto besser«, ergänzte Uwe Beier, Cheftrainer der Alpin-Abteilung.
Von diesem Samstag an bis 23. Januar wird auf dem Blackcomb Mountain bei neun Entscheidungen um WM-Medaillen gefahren. Dabei stehen die sechs olympischen Disziplinen der Männer und Frauen - Parallel-Riesenslalom, Halfpipe und Snowboardcross - im Mittelpunkt des Interesses. Außerdem ermitteln Männer und Frauen noch ihre Titelträger im Parallel-Slalom und die Männer in der Disziplin Big Air.
In der Weltcup-Saison haben nach Einschätzung Stades schon etliche deutsche Starter ihr Können unter Beweis gestellt: »Jetzt gilt es, diese Leistung gezielt bei einem Höhepunkt umzusetzen.« Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Michael Layer, der im Oktober einen Weltcup im 2006 erstmals olympischen Snowboardcross gewonnen hat. Allerdings schränkte Beier ein: »Im Snowboardcross kann während des Rennens so viel passieren.« Auch die Halfpipe-Spezialisten Xaver Hoffmann - Weltcup-Gesamtsieger in der Halfpipe im vergangenen Winter - und Jan Michaelis starten mit guten Medaillen-Aussichten. Im Parallel-Riesenslalom rechnet sich Markus Ebner Chancen aus.
Weniger große Erwartungen hegen Trainer und Verband bei den Frauen-Wettbewerben. Allerdings habe man bewusst nur Athleten für die WM nominiert, die realistische Chancen haben, sich in der Weltspitze zu behaupten: »Hinfahren und Spaß haben gibt es nicht, jeder musste sich qualifizieren.«
Ein Jahr vor den Olympischen Winterspielen in Turin sind die Titelkämpfe in Kanada auch für den erst vor zwei Jahren gegründeten SVD eine Standortbestimmung. Stade hofft auf eine bessere Bilanz als bei der WM vor zwei Jahren. Damals reichte es nur zu drei Rängen unter den Top-10.

Artikel vom 14.01.2005