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»Ich hätte den
Aufstieg nicht geschafft«

Ehrlicher Möhlmann

Von Dirk Schuster
Chiclana de la Frontera (WB). »Eigentlich«, sagt Benno Möhlmann, »hatte ich die Absicht, als Trainer nicht mehr dahin zurückzukehren, wo ich schon einmal war.«
Benno Möhlmann: Aufstiegsambitionen
Als er im Frühjahr 2004, nachdem er in Bielefeld seine Sachen gepackt hatte, einen Vertrag bei der Spielvereinigung Greuther Fürth unterschrieb, warf er mit der Signatur seine guten Vorsätze über Bord. Heute weiß Möhlmann, dass es richtig war, ein zweites Mal in Fürth angeheuert zu haben.
»Die Trennung von Arminia war für beide Seiten von Nutzen«, sagt der 50-Jährige. Fürth beendete die Hinrunde in der 2. Fußball-Bundesliga als Tabellendritter, zählt zu den ganz heißen Aufstiegsaspiranten. Ein Verdienst von Benno Möhlmann. Doch der Mann ist eine ehrliche Haut, gibt zu: »Wäre ich seinerzeit in Bielefeld geblieben, hätten wir den Aufstieg nicht geschafft.«
Uwe Rapolder sei für den DSC ein Glücksgriff gewesen, »man sagt in Fürth Ähnliches über mich«, weiß Möhlmann.Als er das Training beim Fusionsclub übernahm, steckte Fürth mittendrin im Zweitligaabstiegskampf. Möhlmann und die Spielvereinigung schafften den Klassenerhalt, jetzt peilen sie sogar den Sprung in die erste Klasse an.
»Man träumt immer von großen Dingen«, sagt Möhlmann, betont aber auch, dass er sich scheue, zu weit in die Zukunft zu blicken. Mit der Verpflichtung von Jörg Albertz und Christian Timm haben die ambitionierten Franken jedoch ein deutliches Aufstiegssignal gesetzt.
»Während wir uns eine glänzende Ausgangsposition erarbeitet haben, besteht für die Arminia ja schon fast die Gewissheit, dass sie drin bleibt«, kann sich Möhlmann vorstellen, dass sein jetziger und sein ehemaliger Club bald um Erstligapunkte streiten. Dass das Wiedersehen mit seinen Ex-Spielern dann genau so herzlich ausfällt wie vergangenen Samstag im gemeinsamen Mannschaftshotel Barrosa Park, ist fraglich. Auch wenn Möhlmann sagt: »Viele von den Jungs habe ich nach Bielefeld geholt. Ist doch klar, dass uns eine ganze Menge verbindet. Das Verhältnis zur Arminia wird immer freundschaftlich bleiben.«

Artikel vom 13.01.2005