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Klobürste ist fürs Klo

Irrwitzige Produktwarnungen in den USA


Washington (dpa). Eine Klobürste kann wahre Putzwunder bewirken - im Klo versteht sich. Doch das ist längst nicht selbstverständliches Wissen, glaubt zumindest ein amerikanischer Hersteller dieser Produkte. »Nicht zur Körperhygiene benutzen« druckte er deshalb als Warnung auf die Klobürsten-Verpackung. Mit diesem Hinweis schaffte er in den USA den ersten Preis im jährlichen Wettbewerb um die irrwitzigsten Produktwarnungen.
Als zweit-skurrilste Warnung zeichnete die Organisation »Michigan Lawsuit Abuse Watch« die Aufschrift auf einem Kinderroller aus: »Dieses Produkt bewegt sich, wenn es benutzt wird.« Und wer sich gerade noch über die in der Packungsbeilage gepriesenen vielseitigen Einsatzmöglichkeiten seines neuen Fieberthermometers freute, wurde vor dem Ausprobieren angewiesen: »Wenn dieses Thermometer rektal eingesetzt wird, sollte anschließend keine Messung im Mund durchgeführt werden.«
Die Warnungen haben einen ernsten Hintergrund. Die USA gelten als Mekka für Produktklagen. Hersteller versuchen, sich gegen alle Eventualitäten zu schützen. Das Rechtssystem, in dem Geschworene grenzenlose Summen als Schadensersatz beschließen können, kostet die Wirtschaft 230 Milliarden Dollar im Jahr.
Die Hersteller warnen deshalb unermüdlich. »Erlauben Sie Kindern nie, in der Spülmaschine zu spielen«, rät ein Produzent. Auf einem elektrischen Massagestuhl stand: »Zwängen Sie nie ein Körperteil in die Rückenlehne, wenn die Rotoren laufen.« Und für Eltern, die mit den lieben Kleinen alle Hände voll zu tun haben, kam dieser gute Rat auf einen faltbaren Kinderwagen: »Kind vor dem Zusammenklappen entfernen.«

Artikel vom 12.01.2005