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»Bielefeld hilft«
immer weiter

Mullaittivu-Konto wird »gefüttert«

Bielefeld (bp). Auf dem Spendenkonto von Stadt und Welthungerhilfe der Aktion »Bielefeld hilft« sind inzwischen bereits 18 667 Euro eingegangen (Kntnr. 26, Sparkasse Bielefeld, Kennwort: Flutkatastrophe).

Plakate, kostenlos hergestellt, sollen in allen städtischen Dienststellen, in der Stadtbibliothek, Volkshochschule, den Bezirksämtern ausgehängt werden und noch einmal auf das Hilfsprojekt - Unterstützung der Menschen in der Stadt Mullaittivu im Nordost Sri Lankas - aufmerksam machen. Und auf die - vorgedruckten - Überweisungsträger.
Auch das Ergebnis der Spendensammlung, um die beim Neujahrstreffen der CDA gebeten worden war, soll das »Bielefeld hilft«-Konto weiter aufstocken. Zusammen gekommen sind 455 Euro. Nicole Zurheide vom Schuhgeschäft »Croesus« hat mit ihrer Aktion 859 Euro erlöst, die sie ebenfalls auf das »Bielefeld hilft«-Konto überweisen will.
Wilfried Schrammen, Unterbezirksgeschäftsführer der SPD, freut sich, dass beim Neujahrsempfang seiner Partei in der Ravensberger Spinnerei 560 Euro an Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe gesammelt wurden: »Fast ausschließlich Scheine.« Aufgestockt um die 100 Euro, die die Dornberger Sozialdemokraten bei ihrem Neujahrstreffen gesammelt haben, soll das Geld über die Arbeiterwohlfahrt den Menschen in den Katastrophengebieten zugute kommen.
Marcus Kleinkes als Sprecher der Serviceclubs Round Table und Lions, die Tsunami-Opfer im indischen Madras unterstützen, ist begeistert von der Spendenbereitschaft der Bielefelder: Bei einer dreitägigen Kleidersammlung - gesucht wurden ausschließlich Sommerkleidung und Plüschtiere für die Kinder - habe man vier 7,5 Tonner »bis unters Dach« füllen können. Kleinkes: »Es musste kaum etwas aussortiert werden - im Gegenteil: Viele Spender haben richtige Geschenkpäckchen zur Verfügung gestellt, speziell, um den Kindern dort eine Freude zu machen.« Die Bekleidungsfirma Egbert aus Herford stellte zudem neue Kleidungsstücke für sommerliche Temperaturen im Wert von 50 000 Euro zur Verfügung. Kleinkes: »Ein Teil der Spenden geht als Soforthilfe per Flugzeug nach Madras, das Gros per Schiff.« Ankunft: in etwa vier Wochen. Von ihrem Partnerclub in Madras wissen die Round Tabler, so Kleinkes: »Hilfe wird benötigt, tausende Menschen haben auch dort alles verloren.«
Helfen will auch Claudia Billerbeck: Die Mitarbeiterin des Kreativ-Markt in der Marktpassage (1. Etage) verkauft vier Wochen lang selbst gebastelte Teddybären und selbst gemalte, überwiegend abstrakte Acrylbilder zu Gunsten der Flutopfer. Claudia Billerbeck: »Ich möchte helfen, spende den Erlös 'Ärzte ohne Grenzen'.« Was sie verkauft, ist erschwinglich, so gibt es Teddybären bereits zum Preis von acht Euro.
Die Recyclingbörse spendet einen Tagesumsatz von fünf Secondhand-Geschäften in Ostwestfalen über »Terre des Hommes« für Kinder in den Katastrophengebieten. Zusammen kamen exakt 2737,95 Euro - deutlich mehr als bei der ersten Spendenaktion dieser Art 2002 nach den Überschwemmungen im Osten Deutschlands. Dazu kommt noch »altes Geld«: Deutsche Mark, Gulden, Francs und Pesetas, das jetzt umgetauscht werden soll.

Artikel vom 12.01.2005