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Das jähe Ende des
Medaillentraums

Maria Riesch erlitt Kreuzbandriss

Cortina d'Ampezzo (dpa). Die steile Karriere von Maria Riesch im alpinen Ski-Weltcup ist auf schmerzhafte Weise gestoppt und der Traum von einer WM-Medaille gut zwei Wochen vor den Titelkämpfen jäh geplatzt.

Die 20-Jährige zog sich bei ihrem Sturz im Super-G von Cortina d'Ampezzo einen Kreuzbandabriss im rechten Knie zu und wird in dieser Saison nicht mehr starten. »Das trifft uns extrem hart«, sagte Cheftrainer Wolfgang Maier. Denn damit fällt eine der großen deutschen Hoffnungen für die WM im italienischen Bormio (28. Januar bis 13. Februar) aus. Maria Riesch sollte noch gestern nach Garmisch-Partenkirchen fahren. Die nötige Operation kann erst in einigen Wochen vorgenommen werden, da der Oberschenkelknochen zu stark eingedrückt ist.
Wie ein Häufchen Elend hatte Maria Riesch mit blutendem Kinn und geschwollenem Gesicht nach dem Rennen bittere Tränen geweint. Einige Stunden später kam dann erst der richtige Schock. Entgegen erster Vermutungen waren doch die Bänder im Knie erheblich in Mitleidenschaft gezogen. »Rotationsbewegungen tun mir weh«, hatte sie gesagt. Maria Riesch wird erst im Olympia-Winter wieder zurückkehren können. »Die normale Zeit sind mindestens sechs Monate. Wir werden sie wieder in den Weltcup zurückbringen«, sagte Maier.
Riesch hatte sich gerade erst von ihrem ersten Rückschlag erholt. Vor acht Wochen erlitt die Gesamtweltcup-Dritte des Vorjahres eine schwere Schulterverletzung. Nach fünfwöchiger Pause war sie bei ihrem Comeback in St. Moritz kurz vor Weihnachten auf Platz drei gefahren. Danach hatte sie jedoch kein Spitzenresultat mehr erzielen können und sich beim Slalom am Sonntag sogar im Parcours verfahren. »Sie zahlt momentan viel Lehrgeld. Aber sie steht das durch«, sagte Maier.
Glück und Unglück lagen bei den deutschen Skirennfahrerinnen dicht beieinander. Martina Ertl konnte sich über einen überraschenden dritten Platz freuen. In 1:16,02 Minuten musste sich die 31-Jährige nur Renate Götschl (1:15,57) aus Österreich und der Schwedin Anja Pärson (1:15,79) geschlagen geben. Nur zu Platz 17 reichte es für Hilde Gerg.

Artikel vom 13.01.2005