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Zahl der
Vermissten
steigt weiter

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Düsseldorf/Detmold (dpa/WB). Nach dem Ende der Winterferien ist die Zahl der im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe vermisst gemeldeten Menschen aus Nordrhein-Westfalen sprunghaft angestiegen. Die Vermisstenfälle stiegen landesweit binnen eines Tages von 165 auf 227 Fälle.

In Ostwestfalen-Lippe sind nach Angaben der Bezirksregierung in Detmold jetzt 16 Vermisstenmeldungen erstattet worden. Fünf davon betreffen noch nicht aus dem Katastrophengebiet zurückgekehrte Menschen aus Ostwestfalen-Lippe. Die übrigen elf Fälle beziehen sich auf Menschen aus dem übrigen Bundesgebiet, die von Angehörigen oder Bekannten aus der Region als vermisst gemeldet wurden.
Die Zahl der Todesopfer aus Nordrhein-Westfalen bezifferte das Landes-Innenministerium gestern unverändert auf zehn Fälle. Von allen Vermissten liege DNA-Material vor. Die Experten gehen davon aus, dass mit der Exhumierung von Todesopfern aus Massengräbern im Katastrophengebiet noch eine Reihe von Fällen aufgeklärt werden können. Schätzungen zufolge sollen 2000 europäische Opfer in den Überschwemmungsgebieten begraben worden sein. Das Schicksal von 264 Menschen aus NRW konnte in den vergangenen Wochen aufgeklärt werden.
Im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen ist bundesweit die Zahl der in den Flutgebieten Asiens als vermisst gemeldeten Deutschen zurückgegangen. Derzeit seien noch 678 Personen bei der Polizei als verschollen gemeldet, teilte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Klaus Scharioth, mit. Am Vortag hatte die Zahl noch bei 719 gelegen. Allein in den 24 Stunden zuvor hätten sich mehr als 40 Deutsche zurückgemeldet. Dennoch sei davon auszugehen, dass die Zahl der Vermissten letztlich höher liegen könnte.

Artikel vom 12.01.2005