BIG-Spielzeugfabrik will nach der Übernahme durch Simba-Dickie 12 bis 15 Prozent wachsen
Bei dem Hersteller der Bobby Cars ist Ruhe und Optimismus eingekehrt.Foto: dpa
Fürth (dpa). Ein »Bobby Car« vom Typ »Porsche Boxster« steht im Arbeitszimmer von BIG-Chef Heinrich Sieber. Und das hat Symbolkraft: Neun Monate nach der Übernahme durch die Simba-Dickie-Gruppe will das Fürther Unternehmen, Hersteller des bekannten Kinder-Rutschfahrzeugs, wieder Fahrt aufnehmen. »Wir haben alle Zweifler Lügen gestraft«, resümiert Sieber: »Das Bobby Car wird weiterhin in Deutschland produziert, alle Arbeitsplätze wurden erhalten.« Genau dies hatten Skeptiker in Frage gestellt, als Simba-Dickie im März 2004 nach längerem Tauziehen den Zuschlag für BIG erhielt. Schon zuvor waren die 170 BIG-Beschäftigten nach dem Tod von Firmengründer Ernst Bettag im April 2003 fast ein Jahr lang im Ungewissen über ihre Zukunft gewesen, denn Bettag hatte keine Nachfolgeregelung getroffen. Seine Witwe entschied sich schließlich, BIG an die benachbarte Simba-Dickie-Gruppe von Michael Sieber (mit Heinrich Sieber nicht verwandt oder verschwägert) zu verkaufen. Diese zählt mit den Marken Simba-Toys, Dickie, Eichhorn, Noris-Spiele, Tamiya und Schuco und einem Umsatz von 276 Millionen Euro (2003) zwar zu den Größten der deutschen Spielwarenbranche, war bislang aber vor allem als Importeur tätig. Sollte auch das »Bobby Car« künftig aus China kommen? »Die Frage stellt sich überhaupt nicht«, sagt BIG-Chef Heinrich Sieber. »Wir sind weiterhin ein deutscher Hersteller.« Selbstverständlich ist dies nicht, ist die Beschäftigtenzahl in der Spielwarenindustrie doch rückläufig. Derzeit liegt sie nach Angaben des Verbands der Spielwaren-Industrie noch bei etwa 13000. Dennoch hat Simba-Dickie vier Millionen Euro investiert, um die noch von Ernst Bettag begonnene hochmoderne BIG-Spielzeugfabrik in Gleißenberg im Steigerwald zu vollenden. Mittelfristig strebt BIG einen Umsatz von 30 Millionen Euro an - fast doppelt so viel wie im Geschäftsjahr 2003/04. Im laufenden Jahr will der »Bobby Car«-Hersteller um 12 bis 15 Prozent wachsen.
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