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Dakar: wieder ein Todesfall

Italienischer Motorradfahrer Meoni verunglückt

Kiffa (dpa). Die umstrittene Wüsten-Rallye Dakar hat innerhalb von nur zwei Tagen das zweite Todesopfer gefordert.

Der italienische Motorradfahrer Fabrizio Meoni, Sieger der Motorrad-Wertung 2001 und 2002, war gestern Morgen auf der elften Etappe von Atar nach Kiffa in Mauretanien gestürzt und bewegungslos im Sand liegen geblieben. Der französische Yamaha-Pilot David Fretigné fand den 47-Jährigen, der zu diesem Zeitpunkt wohl schon tot war, und informierte um 10.15 Uhr den Veranstalter. Der österreichische KTM-Teamchef Heinz Kinigadner sagte dem TV-Sender Eurosport, dass Meoni an einem Genickbruch und nicht - wie zunächst verbreitet - an einem Herzinfarkt verstorben sei.
Am Montag war der spanische Motorradfahrer José Manuel Perez im Krankenhaus der spanischen Stadt Alicante seinen schweren Verletzungen erlegen, die er bei seinem Unfall am Donnerstag auf der siebten Etappe erlitten hatte.
Meoni ist das 45. Todesopfer in der Geschichte der Rallye Dakar seit 1979. »Wir haben sofort einen Hubschrauber mit einem Ärzteteam dorthin geschickt, der dort um 10.36 Uhr eintraf«, sagte Rallyeleiter Etienne Lavigne. 45 Minuten lang versuchten die Ärzte vergeblich, Meoni wiederzubeleben. »Die Dakar hat einen großen Helden verloren. Er war ein fabelhafter Typ,er konnte komisch sein, und er war ein sehr guter Anwalt. Wir sind über seinen Tod sehr bestürzt«, sagte Livgne. Meoni hinterlässt Frau und zwei Kinder.
Zum Zeitpunkt seines Todes lag der Italiener hinter seinem französischen KTM-Kollegen Cyril Despres auf Platz zwei, mit guten Chancen auf den dritten Sieg. Die 13. Teilnahme an der Rallye Dakar sollte, so hatte Meoni beim Start an Silvester in Barcelona verlauten lassen, seine letzte sein.
Neben seinen zwei Dakar-Siegen gewann Meoni 1999 die Dubai-Rallye, siegte vier Mal bei der Tunesien-Rallye, die Pharaonen-Rallye beendete er fünf Mal als Erster. 2000 krönte er seine Karriere mit dem Gewinn des Marathon-Weltcups in der Motorrad-Wertung. Meoni war 2001 der erste Dakar-Sieger aus Italien.
Jutta Kleinschmidt (VW Race-Touareg) gewann die elfte Etappe. Die Kölnerin blieb aber Gesamt-Dritte. Sie nahm dem führenden Franzosen Stéphane Peterhansel auf dem 695 km langen Abschnitt 2:42 Minuten ab, liegt allerdings noch 1:08:03 Stunden zurück.

Artikel vom 12.01.2005