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»Erstmal kleine Ziele stecken«

Anja Mittag vor großer Zukunft

Von Marco Twente
Bielefeld (WB). Sie war einer der Stars des 26. Internationalen Frauenfußballturniers des TuS Jöllenbeck: U 19-Weltmeisterin Anja Mittag vom Deutschen Meister und Pokalsieger 2004 FFC Turbine Potsdam. Nicht zuletzt aufgrund ihrer jüngsten Erfolge wird die Angreiferin als eines der größten Talente im deutschen Frauenfußball bezeichnet.

»Sie wird mal eine der überragenden Stürmerinnen, nicht nur in Deutschland, auch in Europa«, schwärmt Bernd Schröder, ihr Trainer bei Turbine Potsdam. Bereits in der vergangenen Saison sicherte sich die 19-Jährige mit ihrem Verein die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal.
Seit August 2002 ist die gebürtige Chemnitzerin für Turbine am Ball. Ihre Karriere begann sie beim VfB Chemnitz. »Mit fünf oder sechs Jahren. Mein Bruder hat mich immer zum Fußballspielen mitgenommen«, erzählt die deutsche Nachwuchshoffnung.
Den vorläufigen Karrierehöhepunkt bildete im November der Gewinn des U 19-Weltmeistertitels in Thailand, an dem sie als Leistungsträgerin großen Anteil hatte. »Das war phänomenal, damit hatte niemand gerechnet«, sagt Anja Mittag begeistert.
»Ich hoffe, im Sommer die Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau abschließen zu können«, rückt sie die Ausbildung in den Vordergrund. Die Verteidigung des »Double« mit Turbine nennt sie als erstes sportliches Ziel. Nebenbei schoss sich Mittag in der Bundesliga-Torschützenliste mit 13 Treffern weit nach oben. »Es ist zwar schön, wenn ich treffe, aber darauf kommt es nicht allein an«, bedeutet ihr der persönliche Triumph nicht so viel.
Dabei hat ihr Talent sie mittlerweile bis in die A-Nationalmannschaft gebracht. Dort ist die Stürmerin von Bundestrainerin Tina Theune-Meyer erneut nominiert worden. »Erstmal kleine Ziele stecken und alles geben, was ich kann«, sind Anja Mittags Erwartungen bezüglich des A-Teams noch recht bescheiden. Die Einladung für den China-Cup sieht Potsdams Trainer Schröder mit einem lachenden und einem weinenden Auge. »Man muss aufpassen, dass Anja nicht verheizt wird«, möchte der Coach ihr auch mal eine Ruhepause gönnen, damit sich ihre Entwicklung zu einer Spitzenspielerin weiter so fortsetzt wie bisher.

Artikel vom 11.01.2005