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Künftig früher
raus oder länger
schlummern

Schulbeginn wird weiter entzerrt

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Während die Schüler der weiterführenden Schulen in Sennestadt künftig morgens früher aufstehen müssen, dürfen die von Ceci, Helmholtz-Gymnasium und Kuhlo-Realschule etwas länger schlummern.

Der Grund: Die nächste Stufe des Programms zur Entzerrung der Schulanfangszeiten wird derzeit vorbereitet. Sie soll dazu beitragen, dass die Stadt jährlich 500 000 Euro bei den Schülertransportkosten einsparen kann. Angepeilter Starttermin: April 2005.
Wenn der Unterricht an den weiterführenden Schulen nicht überall zur gleichen Zeit, sondern versetzt zwischen 7.30 und 8.30 Uhr beginnt, können die Verkehrsbetriebe »moBiel« in den Stoßzeiten weniger Fahrzeuge einsetzen. Das senkt die Kosten im Schülerverkehr deutlich: In Jöllenbeck, wo bereits seit November 2003 veränderte Anfangszeiten gelten, liegt der Einspareffekt bei 120 000 Euro im Jahr.
»Die Entzerrung ist aber mit erheblichen organisatorischen Problemen verbunden«, sagt Gerd Kranzmann, Leiter des Helmholtz-Gymnasiums und SPD-Schulpolitiker. Wenn an seiner Schule wie angedacht der Unterricht erst um 8.20 Uhr beginne, werde sich auch der Unterrichtsschluss entsprechend nach hinten verschieben. Kranzmann: »Bei einer Schule mit Ganztagsangebot wie bei uns nicht unproblematisch.« Zudem werde sich die Unterrichtszeit wegen der Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren künftig deutlich verlängern.
Auch Bielefelds größte weiterführende Schule, die Gesamtschule Schildesche, soll in das »Entzerrungsprogramm« einbezogen werden. Der Unterricht soll dort künftig erst um 8.30 Uhr beginnen. 8.30 Uhr ist auch der angepeilte Schulstart bei Haupt- und Realschule Senne. Im Hans-Ehrenberg-Gymnasium, in Theodor-Heuss-Realschule, Vennhof- und Adolf-Reichwein-Schule (alle in Sennestadt) soll es dagegen schon um 7.30 Uhr zur ersten Stunde klingeln (das WB berichtete).
Auch in Jöllenbeck war 2003 der Schulstart auf 7.30 Uhr vorverlegt worden, was dort bei Eltern und Schülern zu erheblichen Protesten geführt hatte. Vor allem in der dunklen Jahreszeit sei es unzumutbar, die Kinder in aller Frühe auf den Schulweg zu schicken, lautete dort die Kritik. Geändert hatte der Protest seinerzeit nichts. In Nordrhein-Westfalen sind Schulanfangszeiten zwischen 7.30 und 8.30 Uhr im rechtlichen Rahmen.

Artikel vom 12.01.2005