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Daten & FaktenLichter in PISA-dunkler Nacht: Schiller und Goethe vor dem Nationaltheater Weimar. Foto: AP

1759: Johann Christoph Friedrich Schiller in Marbach am Neckar geboren (10. November). Er wächst mit einer älteren und vier jüngeren Schwestern (eine stirbt noch als Baby) auf.
1765: Elementarunterricht in Lorch, außerdem Latein (und später Griechisch) bei Pfarrer Philipp Ulrich Moser, dem Schiller in den »Räubern« ein Denkmal setzt.
1766: Nach dem Umzug in die Residenzstadt Ludwigsburg ergeben sich erste Kontakte zur Welt des Theaters.
1773: Herzog Carl Eugen beordert den Hauptmannssohn Schiller auf die Karlsschule. Der lehnt sich gegen den Drill der soldatisch geführten Anstalt auf und beschäftigt sich heimlich mit Literatur.
1776: Anregung durch den Philosophieprofessor Jakob Friedrich Abel, dem Schiller später den »Fiesko« widmet. Erstes erhaltenes Gedicht: »Der Abend«.
1779: Schillers erste Abschlussarbeit (»Dissertation«) wird, weil zu kritisch, abgelehnt. Stiftungsfest der Militärakademie (ehemals Karlsschule) in Anwesenheit Goethes (14. Dezember).
1780: Innerhalb weniger Tgae legt Schiller zwei Abschlussarbeiten vor - die letzte wird angenommen. Wechsel aus der Akademie auf den Posten eines Regimentsarztes in Stuttgart.
1781: »Die Räuber« erscheinen im Selbstverlag (Mai/Juni).
1782: Äußerst erfolgreiche Uraufführung der »Räuber« in Mannheim (13. Januar). Schiller flieht aus Württemberg ins kurpfälzische Mannheim (also ins Ausland), weil der Herzog ihm die Schriftstellerei verbietet.
1784: Schiller knüpft Kontakte zu Herzog Carl August von Weimar (Ernennung zum »Rat«).
1785: Übersiedlung nach Gohlis bei Leipzig. Beginn der lebenslangen Freundschaft mit dem Dresdener (ab 1815: preußischen) Juristen Christian Gottfried Körner, die ihn zur Ode »An die Freude« inspiriert. Im Laufe der Jahre macht Schiller Bekanntschaft mit führenden Intellektuellen seiner Zeit (Fichte, Herder, Hölderlin, die Brüder Humboldt, Schlegel, Tieck, Wieland).
1787: Tiefe Zuneigung zu Charlotte von Lengefeld (Heirat: 22. Februar 1790; Söhne Karl Friedrich Ludwig 1793 und Ernst Friedrich Wilhelm 1796, Tochter Karoline Henriette Luise 1799).
1788: Schiller begegnet Goethe erstmals persönlich (7. September). Er erhält den (unbesoldeten) Lehrstuhl für Geschichte an der Universität Jena (berühmte Antrittsvorlesung: 26. Mai 1789).
1791: Schiller erkrankt schwer; er leidet bis zu seinem Tod an den Symptomen.
1795: Erste Ausgabe der Literaturzeitschrift »Horen«, an der führende Köpfe mitarbeiten. Beginn des gemeinsamen Wirkens mit Goethe an den »Xenien«. Ein Jahr später gibt Schiller auch den »Musen-Almanach« heraus.
1802: Schiller erwirbt ein Haus an der Esplanade in Weimar. Er wird in den Adelsstand erhoben.
1804: »Wilhelm Tell« (17. März, Weimar) wird zum Triumph; man versteht das Schauspiel als Kampfansage an Napoleon (»Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern.«).
1805: Fieberanfälle am 12. Februar kündigen das nahe Ende an. Bis zum Schluss arbeitet Schiller am »Demetrius«; am 1. Mai begegnet er Goethe zum letzten Mal. Tod am 9. Mai. Beisetzung an der St. Jakobskirche; 1827 letzte Ruhestätte in der Weimarer Fürstengruft.

Artikel vom 19.01.2005