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Alvi setzt ganz auf die Zukunft

Baby-Mäxchen & Co.: Höxteraner Unternehmen bietet viel für neue Erdenbürger

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Die Geburt eines Kindes ist das Schönste der Welt. In diesem Punkt sind sich Eltern einig. Und damit die neuen Erdenbürger sich in ihrer ungewohnten Umgebung wohl fühlen, wird viel getan. Wer Nachwuchs erwartet, kommt daher kaum an den Produkten des Höxteraner Unternehmens Alvi vorbei. Denn Alvi setzt mit seinen innovativen Qualitätsprodukten ganz auf die Zukunft der Menschen.

Das Kerngeschäft bildet die Herstellung und der Vertrieb von Wickelauflagen, Matratzen, Babyschlafsäcken, Stubenwagen und Wiegen, Bettdecken und Nestchen sowie Frottierware und Türgitter. »Unsere Aussage ÝFür Ihr Kind das BesteÜ ist und bleibt unser oberstes Gebot«, betont Geschäftsführerin Stephanie Viehhofer. Die 44-Jährige leitet seit dem Tod ihres Mannes Klaus Viehhofer im April 2003 gemeinsam mit ihrem Schwager Frank die Geschicke des Betriebes, der insgesamt 160 Mitarbeiter an drei Standorten beschäftigt.
Trotz der Geburtenrückgänge in Deutschland ist die Unternehmerin optimistisch: »Wir gehen mit Mut in die Zukunft. Unser Glück ist es, dass wir sehr gute Produkte haben, bei denen wir die Vorreiterrolle einnehmen. Außerdem hoffen wir auf das Ausland.« Größter Kunde in Deutschland ist das Versandhaus Baby-Walz. Die wichtigsten Auslands-Märkte befinden sich in den Benelux-Ländern, in Österreich, der Schweiz, in Italien, Norwegen und Dänemark.
Die Firma Alvi ist kontinuierlich gewachsen. Schritt für Schritt wurde das Fertigungsprogramm ausgebaut. Gegründet wurde der Betrieb 1961 von Alfred und Elfriede Viehhofer, den Schwiegereltern der heutigen Geschäftsführerin, in Höxter. »Aus den Vornamen (Alfred und Elfi) und in Kombination mit dem Nachnamen wurde Alvi. Außerdem gehörte vom Beginn an das Teddy-Symbol mit zum Markennamen«, erzählt Stephanie Viehhofer.
Am Anfang stand die Produktion von Wickelauflagen und Unterbetten. Drei Beschäftigte waren in dem Betrieb tätig, der ursprünglich in einem Wohnhaus mit Garage untergebracht war. Schon gut ein Jahr später erfolgte der Neubau im Gewerbegebiet Pfennigbreite auf einem Gelände, wo es Expansions-Möglichkeiten gab. Hier kam die Matratzen-Produktion hinzu. In den Jahren 1974, 1979, 1981 und 1988 erfolgten in Höxter Neubauten sowie 1994 der Start der Produktion im polnischen Jelenia Gora (ehemals Hirschberg). 1998 wurde dann dort ein neues Werk errichtet. Im Jahr 2005 soll in Polen erweitert werden.
»Zu Spitzenzeiten hatten wir am Standort Höxter 70 Mitarbeiter. Heute sind es noch 40. Der Abbau erfolgte über viele Jahre durch natürliche Fluktuation«, berichtet die Geschäftsfrau über die Zwänge, denen das lohnintensive Unternehmen am Markt ausgeliefert ist. Trotz der geplanten Erweiterung des polnischen Werks legt Stephanie Viehhofer ein klares Bekenntnis zum Standort Höxter ab: »Wir garantieren, dass wir in Höxter bleiben. Wir leben hier. Außerdem möchten wir auf unsere Mitarbeiter nicht verzichten.«
Die innovativen Ideen aus dem Hause Alvi werden gemeinsam mit denen entwickelt, die am nächsten an den Kleinkindern sind: die Hebammen. »Wir orientieren uns an den Bedürfnissen des Nachwuchses und den Belangen der Anwender«, erläutert Stephanie Viehhofer die Firmenphilosophie. So entstand vor etlichen Jahren die Matratze mit trittfester Kante. »Die sorgt dafür, dass das Kind nicht abrutscht, wenn es im Bettchen steht. Wir waren die Vorreiter, heute machen das alle Hersteller«, berichtet die zweifache Mutter, die vor allem für das Entwerfen der Kollektion verantwortlich ist.
Eine Erfolgsgeschichte schreibt Alvi nach eigenen Angaben seit 2002 mit dem Schlafsacksystem Baby-Mäxchen, das vor allem dem plötzlichen Kindstod durch Ersticken und der Überwärmung des Kindes vorbeugen soll. »Wir sind anfangs belächelt worden. Wir mussten viel Überzeugungsarbeit leisten«, erinnert sich die Firmenchefin. Inzwischen sind allerdings den meisten Hebammen und Eltern die Vorteile bekannt, und so wird das Mäxchen, das sich Alvi für acht Jahre hat schützen lassen, schon in vielen weiteren Varianten angeboten. Die Zeitung »Öko-Test« hat es zudem in seiner Januar-Ausgabe mit »gut« getestet.
Alle Produkte stehen unter der gestrengen Kontrolle von TÜV, »Öko-Test«, Stiftung Warentest und dem Signet »Textiles Vertrauen« für schadstoffgeprüfte Textilien. »Nur wer die Qualität und die Sicherheit des Kindes im Fokus hat, wird sich auch in Zukunft am Markt behaupten können«, ist Stephanie Viehhofer sicher.

Artikel vom 29.01.2005