11.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Thierse »ein Ärgernis«

Wulff übt Kritik am Bundestagspräsidenten


Berlin (dpa). In der Debatte über Nebeneinkünfte von Abgeordneten hat die Union ihre Vorwürfe gegen Bundestagspräsident Wolfgang Thierse verschärft. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) nannte den SPD-Vize »ein Ärgernis für den deutschen Parlamentarismus«. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende warf Thierse vor, Zahlungen des VW-Konzerns, von denen auch SPD-Politiker profitiert hätten, unkommentiert zu lassen und sich an einer Ablenkungsdebatte zu beteiligen.
Thierse nannte die Aussagen Wulffs »unsinnig und unqualifiziert«. Er wies in einer Entgegnung darauf hin, dass Wulff im VW-Aufsichtsrat sitze. Es liege deshalb an dem Regierungschef selbst, bei der Klärung des Umgangs von Volkswagen mit Politikern aktiv zu werden
CDU-Vize Wulff: »Wir haben mit Herrn Thierse leider einen parteiischen Bundestagspräsidenten, der fortlaufend enttäuscht, weil er mit zweierlei Maß misst. Mit Missständen bei den Sozialdemokraten geht er völlig anders um als mit Fehlern anderer Parteien.« Thierse verteidigte sich damit, dass er sich »in der Diskussion um die Nebentätigkeiten in mehreren Interviews vor die Abgeordneten des Bundestages gestellt und Verdächtigungen und Vorurteile zurückgewiesen« habe.

Artikel vom 11.01.2005