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Traum-Angebot für Langkamp?

Doppelcoup möglich: FC Bayern auch an Patrick Owomoyela interessiert

Von Hans Peter Tipp
und Stefan Hörttrich (Fotos)
Bielefeld (WB). Die Akte Patrick Owomoyela (25) hat Arminia Bielefeld gerade erst -Êzumindest offiziell -Êbis April auf Eis gelegt. Doch mit Abwehrspieler Matthias Langkamp (20) steht jetzt das nächste DSC-Talent auf dem Einkaufszettel großer deutscher Klubs. Der FC Bayern winkt mit einem Sechs-Jahres-Vertrag. Auch Borussia Dortmund ist interessiert.

Der Armine könnte damit seinem jüngeren Bruder folgen. Sebastian Langkamp wechselte vor einem Jahr direkt von Münster zu den Bayern und schlug damals ein DSC-Angebot aus. In München spielt er zurzeit in der U 19 unter Ex-Profi Kurt Niedermeyer.
Matthias Langkamp gilt bei Arminia neben dem A-Nationalspieler Owomoyela als Aufsteiger des Jahres. Der 1,91 Meter große Regionalliga-Abwehrakteur war von Trainer Uwe Rapolder am vierten Spieltag nach der Verletzung von Marcio Borges ins kalte Bundesliga-Wasser geworfen worden. Ohne eine Spur von Nervosität legte er bei 13 Einsätzen - seinen ersten in der ersten Liga - Top-Torjäger wie Koller, Sand oder Jancker an die Kette.
Als Belohnung folgte im November die erste Berufung ins DFB-Trikot: Langkamp, der im Oktober einen fest geplanten Einsatz in der U 21 des Deutschen Fußball-Bundes verletzungsbedingt noch absagen musste, debütierte im November in Mannheim im »Team 2006«.
Trotz einiger schwächerer Auftritte am Ende der Hinrunde wollen die Großen der Branche nun Nägel mit Köpfen machen. Und ausgerechnet jener Verein, gegen den Langkamp in der Bundesliga debütierte, hat die Jagd eröffnet: Bayern München, der Rekordmeister, der reichste Verein im deutschen Fußball. Da dürfte Borussia Dortmund chancenlos sein.
Im Trainingscamp der Bayern in Dubai wird jetzt kolportiert, der deutsche Rekordmeister bereite ein Traumangebot für den jungen Verteidiger vor, bei dem auch Arminia nicht leer ausgehen werde. Angedacht ist ein sehr langfristiges Geschäft, das möglicherweise über vier oder sechs Jahre nach dem Vorbild des Stuttgarters Philipp Lahm konzipiert werden soll.
Danach würde Langkamp zwar bei den Bayern unterschreiben, aber für eine gewisse Zeit -Êangedacht sind ein oder zwei Jahre - weiter auf Leihbasis für einen Erstligisten Arminia spielen.
Vielleicht macht sich Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge in den nächsten Tagen sogar auf den Weg nach Spanien, wo der DSC Arminia sich derzeit auf die Rückrunde vorbereitet. In Dubai ist Rummenigge jedenfalls nicht vor Ort -Êdringende Geschäfte verhindern seine Anwesenheit.
Wie sehr der FC Bayern am Kontakt mit den Bielefeldern interessiert ist, lässt auch der Reiseplan rund um das längst ausverkaufte Gastspiel des deutschen Rekordmeisters am 13. Februar in der SchücoArena erahnen. Während die Partie am Sonntagnachmittag um 17.30 Uhr angepfiffen wird, werden Manager Uli Hoeneß und Trainer Felix Magath bereits Freitag in der Marienfelder »Klosterpforte«, dem Stammhotel des FC Bayern in Ostwestfalen, erwartet. Bis zum Spiel bliebe Zeit genug, im Gespräch zu bleiben.
Dann geht es vielleicht gleich um zwei Arminen. Denn das - längst offiziell angemeldete - Bayern-Interesse an Owomoyela ist nie erloschen, obwohl Schalke zurzeit angeblich die besseren Karten hat. Bei einem Fußballturnier in Bad Oeynhausen sprach S04-Manager Rudi Assauer am Samstag lange mit Arminia-Finanzchef Roland Kentsch. Über den Inhalt dieser Unterhaltung wurde nichts bekannt. Gegenüber Hallensprecher Werner Hansch meinte Assauer: »Owomoyela - das ist ein solcher Zungenbrecher. Damit werden sich die Leute im Ruhrgebiet schwer tun.« Vielleicht müssen sie sich gar nicht daran gewöhnen - wenn Bayern doppelt zupackt.

Artikel vom 10.01.2005