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Begeisterung für glasklare Stimmen

Harlem Gospel Singers auf musikalischem Parforceritt durch Stadthalle


Von Melanie Beyster
Bielefeld (WB). Singen können die Harlem Gospel Singers alle. Davon sind nun auch die Zuschauer überzeugt, die sich ihre Show am vergangenen Samstagabend in der Stadthalle angesehen haben. Begleitet von einer fünfköpfigen Band, gaben neun stimmgewaltige Sänger, gemeinsam mit ihrer Frontfrau Queen Esther Marrow, herrliche Gospelsongs zum Besten. Gedanklich fühlte sich das Publikum in eine kleine Kirche nach Harlem versetzt, wo die Gottesdienste vor spiritueller Energie und rockiger Musik nur so strotzen. An die Wand projizierte Kirchenfenster unterstützten diesen Effekt.
Das Motto der Show »Say Yes« begleitete das Publikum den ganzen Abend. In orangene Kostüme gekleidet, tanzten sie, die Hände zum Himmel gestreckt, vor der gut, aber nicht voll besetzten Stadthalle, mit Begeisterung und Lebensfreude.
Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten in der ersten Hälfte zeigten die Harlem Gospel Singers nach der Pause ihr ganzes Können. Das Programm begann erneut, jedoch diesmal ohne Mikrofon. Erst jetzt kamen die Charakteristika der einzelnen Sänger zum Vorschein, die sowohl solo als auch in der Gruppe unbegleitet und unverstärkt die Halle mit ihren glasklaren Stimmen ausfüllten, sodass sie bis in die letzte Reihe zu hören waren.
Im Anschluss daran mischten die Sänger Gospel, Soul, Rock und Blues, während sie verschiedene Abschnitte der Musikgeschichte besuchten, darunter auch die Legenden Ray Charles und Mahalia Jackson. Voller Herzschmerz und Ausdruck interpretierte »Queen« Esther Marrow später »Georgia on my mind«, um dann im Chor mit allen Harlem Gospel Singers »Hit the Road Jack« anzustimmen, bei dem die Halle vollends tobte. Bei diesen Stimmungskanonen auf der Bühne hielt es die Bielefelder nicht mehr auf ihren Plätzen. Die Sängerinnen und Sänger wurden mit Standing Ovations für ihr ebravouröse Leistung belohnt.

Artikel vom 10.01.2005