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Rapolder tüftelt
am »Wir-Gefühl«

Arminen schwitzen im Barrosa-Park

Von Dirk Schuster
Chiclana de la Frontera (WB). Die Küste des Lichts machte am ersten Trainingsmorgen ihrem Namen alle Ehre. Sonnenschein und Temperaturen um 15 Grad bescherten dem Fußball-Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld gestern in Südspanien beste Bedingungen zum Start ins einwöchige Rückrunden-Vorbereitungscamp.

Die insgesamt sechseinhalbstündige Anreise von Paderborn über Mallorca und Sevilla nach Chiclana de la Frontera hatte erst am frühen Samstagabend ein Ende. Abendessen im Hotel Barrosa Park, Koffer auspacken, Bettruhe - die Spieler sollten fit sein für den nächsten Morgen. Torwart und Mannschaftskapitän Mathias Hain schwärmte nach der Einstandseinheit am Sonntag: »Traumhaft hier, beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Woche.«
Nicht einmal der Wind, der gelegentlich sogar ziemlich heftig vom Atlantik kommend über den gut präparierten Trainingsplatz pfiff, vermochte die ausgezeichnete Auftakt-Atmosphäre zu trüben. »Wir kennen die Bedingungen noch aus dem Vorjahr. Darum war uns bekannt, dass wir hier nur Gutes vorfinden«, erinnerte sich Patrick Owomoyela.
Dass am Ende der vergangenen Saison der Aufstieg in die erste Liga heraussprang, darf als gutes Omen auch für dieses Trainingslager verstanden werden. Coach Uwe Rapolder stellt folgende Rechnung auf: »Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, hat sich der Aufwand hier gelohnt.« Ihm gehe es vorrangig darum, dass sich unter der Sonne Andalusiens ein Teamgeist bilde, der die Voraussetzung für ein erfolgreiches zweites Liga-Halbjahr schaffte. Darauf komme es an, denn »dass hier die Sonne scheint ist nebensächlich. Wir sind ja nicht im Urlaub«, stellte Rapolder klar.
Dass sich in ihrer freien Zeit zwischen den täglich zwei Einheiten die Spieler austauschen, Zeit zusammen verbringen, Spaß haben, gefällt dem Coach. »Das ist es, was ich sehen will.« Doch was zählt, ist auf dem Platz. Rapolder: »Wir werden auf dem Fußballfeld viel mit dem Ball machen, weniger für die Ausdauer.«
Über Uli Skrowny, der sich im Auftrag der Firma Burdenski- Events um einen reibungslosen Ablauf vor Ort bemüht, versucht der DSC einen dritten Testspielgegner für diese Woche zu bekommen. Rapolder: »Damit wir auch unseren Probespielern eine Chance geben können, sich im Wettkampf zu zeigen.« In den Partien gegen Ahlen (heute um 16 Uhr) und Donnerstag gegen Fürth (voraussichtlich um 15 Uhr) werden erstmal jene Akteure eingesetzt, die ernsthaft für einen Starteinsatz im Rückrundenauftaktspiel im Mönchengladbacher Borussia-Park (22. Januar) in Frage kommen.
Dazu zählen nicht die beiden aktuellen Probespieler, der Mittelfeldmann William Etshu Tabi (22, Kamerun) von NK Siroki Brijeg und Stürmer Radumir Dalewic (22, Serbien-Montenegro) von NK Zagreb, wohl aber Roberto Pinto. Der Portugiese reiste über den Umweg Stuttgart an, traf gestern Nachmittag mit den fünf Nachzüglern (Fink, Porcello, Raducanu, Küntzel und Kockel) ein, die Samstag für Arminia das Hallenturnier in Riesa gewonnen hatten. »Pinto will zu uns. Ob das klappt, haben unsere beiden Geschäftsführer zu verhandeln«, sagte der Trainer. Daraus, dass er den Rechtsaußen gern im Team hätte, macht Rapolder kein Geheimnis.

Artikel vom 10.01.2005