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Bescheidenheit verlangt

Böhmer kritisiert Anspruchsdenken im Osten

Wolfgang Böhmer: Kritik an Ostdeutschen.

Hamburg (dpa). Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) hat Kritik am Anspruchsdenken der Ostdeutschen geübt und die Bürger in den neuen Ländern zu mehr Bescheidenheit aufgerufen.
»Wir haben eine Ost-West-Diskussion, die sehr kritisch die finanzielle Hilfe des Westens für den Osten hinterfragt. Wir dürfen im Osten den Bogen nicht überspannen, so lange wir von fremdem Geld leben.«
Hintergrund ist ein Volksentscheid in Sachsen-Anhalt am 23. Januar, bei dem darüber abgestimmt wird, ob auch Arbeitslosen die Ganztagsbetreuung ihrer Kinder gesetzlich garantiert werden soll. Böhmer sagte, wenn im Osten eine zusätzliche Betreuung der Kinder von Arbeitslosen gefordert werde, die sich westdeutsche Geberländer nicht leisten, »dann provozieren wir eine schwierige innerdeutsche Debatte«.
Zu Protesten von West-Ministerpräsidenten gegen die hohen Zahlungen an den Osten sagte Böhmer: »Die Kritik der alten Bundesländer ist berechtigt, wenn wir uns im Osten mit fremdem Geld mehr leisten als westliche Bundesländer, denen es finanziell besser geht als uns.«

Artikel vom 10.01.2005