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Feuerwehr fit fürs Krisengebiet

Niedersachsen ist dank Bereitschaften weiter als Nordrhein-Westfalen

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Obwohl die Zahl der Einsatzkräfte seit fünf Jahren sinkt, kann die Feuerwehr in NRW Helfer für Südostasien bereitstellen.

»Organisatorisch ist das kein Problem, größere Feuerwehren können eine Handvoll Leute entbehren«, sagte gestern der Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes, Wolfgang Hornung, dieser Zeitung. Die Einsatzbereitschaft vor Ort leide darunter nicht. Am Freitag hatte Innenminister Fritz Behrens (SPD) per Erlass die Bezirksregierungen, Kreise, Städte und Gemeinden gebeten, Feuerwehrbeamte zu melden, die in die Krisenregion ausrücken können.
Die Feuerwehr Duisburg habe bereits im Erdbebengebiet mit einer Rettungshundestaffel die Suche nach Menschen unterstützt, sagte Hornung. Er erinnerte daran, dass die EU-Außenkommissarin Benita Ferreiro-Waldner die Beteiligung von Feuerwehrleuten an den zivilen Krisenreaktionskräften wünsche.
Bundesländer wie Niedersachsen könnten schneller auf Katastrophen wie die in Asien reagieren als Nordrhein-Westfalen. Hornung: »Während in NRW Großverbände auf Regierungsbezirksebene erst aufgebaut werden, gibt es in Niedersachsen bereits Feuerwehrbereitschaften für überörtliche Einsätze.«
In NRW umfasst der aktive Dienst der Feuerwehr 100 000 Männer und Frauen. Bei der Vorstandssitzung in Euskirchen am kommenden Samstag will sich der Verband mit der Hilfe für Südostasien näher befassen. Bei der Oderflut 2002 habe sich die Feuerwehr bewährt, indem sie Menschen barg, Sandsäcke schleppte und Keller leerpumpte, verwies Hornung auf konkrete Erfahrungen mit Überschwemmungen. Der Feuerwehrsprecher: »Die technische Ausstattung der Wehren ist auf einem modernen Stand. Allerdings hapert es beim Materialersatz.«

Artikel vom 10.01.2005