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Felix' Leiche in
Fluss gefunden?

Zusammenhang mit Mord an Levke

Cuxhaven (dpa). Gut zwei Monate nach dem Verschwinden des achtjährigen Felix aus Neu Ebersdorf (Kreis Rotenburg/Wümme) hat die Polizei wahrscheinlich die Leiche des Kindes gefunden. Bei Schiffdorf im Kreis Cuxhaven bargen Taucher am Freitag im Fluss Geeste an einer Brücke einen verpackten Leichnam.

»Er wird derzeit mit allergrößter Sorgfalt gerichtsmedizinisch untersucht«, teilte die Sonderkommission Felix am Abend mit. Es sei davon auszugehen, dass es sich um einen Jungen handele, sagte ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion Lüneburg.
Die Polizei suchte am Fundort nach Angaben von Soko-Sprecher Detlev Kaldinski auf Grund eines gezielten Hinweises. »Es war ein Hinweis, den wir so nicht erwartet, auf den wir aber sofort reagiert haben.« Die Polizei habe umgehend mit einer Hundertschaft und zwei Tauchergruppen die Suche aufgenommen.
Nähere Einzelheiten nannte der Sprecher nicht und verwies auf eine Pressekonferenz an diesem Samstag in Cuxhaven. Offenbar besteht dabei ein Zusammenhang mit dem Mordfall Levke, da die Pressekonferenz von beiden Sonderkommissionen und der Staatsanwaltschaft Stade gemeinsam ausgerichtet wird. »Dafür haben wir schon Gründe«, sagte der Sprecher der Soko Levke, Torsten Oestmann. Der mutmaßliche Mörder der achtjährigen Levke war Anfang Dezember festgenommen worden. Er wohnte in Bremerhaven, nur wenige Kilometer vom Fundort der jetzt entdeckten Leiche entfernt.
Kaldinski wollte sich nicht dazu äußern, ob es sich bei ihr definitiv um Felix handelt. Er meinte aber: »Wir suchen nicht nach Michael oder sonst jemandem.« Er machte auch keine Angaben, ob es eine Festnahme gegeben hat. Polizeitaucher bargen den toten Körper aus dem drei bis vier Meter tiefen Fluss. Er befand sich etwa in der Flussmitte. Die Taucher suchten den Fluss bis zum Abend im Licht von Scheinwerfern ab.
Felix war am 30. Oktober, einem Samstag, nach dem Spielen mit einem Freund im Nachbarort Hipstedt nicht nach Hause gekommen. Auch von seinem Fahrrad, mit dem er unterwegs war, fehlt seitdem jede Spur. Mehrere große Suchaktionen der Polizei und von Freiwilligen in der waldreichen Gegend blieben erfolglos. Anfang November wurde der Fall in der Sendung »Aktenzeichen XY ungelöst« gezeigt. Zwei Tage später durchkämmten 5000 Jäger und Feuerwehrleute die Region.

Artikel vom 08.01.2005