Von Hans Peter Tipp Bielefeld (WB). Der Junior stahl dem Profi die Schau: Der 19 Jahre alte auszubildende Industriemechaniker Finn Heitmann vom RC Endspurt Herford sicherte sich gestern in Kleinmachnow bei Berlin erstmals den deutschen Querfeldein-Titel der U 23. Männer-Meisterfavorit Malte Urban stieg dagegen nach einem Defekt vorzeitig vom Rad.
Für die zweite Herforder Platzierung auf dem Podium sorgte Nicole Kampeter. Sie belegte am Samstag nach 18,9 Kilometern hinter der überlegenen alten und neuen deutschen Meisterin Hanka Kupfernagel (Werder) und der Mountainbike-Olympionikin Sabine Spitz einen ausgezeichneten dritten Platz. Damit brachte sich die Herforderin nachhaltig für einen Start bei der Weltmeisterschaft Ende Januar im saarländischen St. Wendel ins Gespräch. Für die ist der 30 Jahre alte Malte Urban längst qualifiziert - als einziger deutscher Rad-Crosser. Zum dritten Titel nach 2000 und 2003 reichte es für den Profi aus dem Stevens-Team gestern dennoch nicht. Urban, dessen Vorbereitung wegen einer Oberschenkelverletzung bereits nicht rund lief, fiel nach einem guten Start in Führung liegend wegen eines Defekts früh aussichtslos zurück. »Die Kette war zwischen Blatt und Schiene eingeklemmt. Bis ich das wieder hinbekommen hatte, war ich auf Platz 30 oder 35 abgerutscht.« Mit viel Wut im Bauch setzte Urban das Rennen zunächst einmal fort. Der Herforder kämpfte sich sogar noch bis auf den achten Platz vor. Bei seiner Aufholjagd registrierte er aber von Kilometer zu Kilometer, dass der Titel an diesem Tag nicht mehr zu verteidigen war. Urban: »Auf dem engen Kurs war es unmöglich, die fehlenden 30 bis 40 Sekunden noch herauszufahren, vor allem, weil zu viele Überholmanöver stattfanden.« Aus Frust machte er Schluss und gab das Rennen auf. Dass der Sieg an Routinier Jens Schwedler ging und damit im Stevens-Rennstall blieb, war gestern noch nicht einmal ein schwacher Trost für den ehrgeizigen Herforder: »Ich bin richtig enttäuscht. Schließlich habe ich einen Titel verloren, und damit muss ich jetzt erst einmal klarkommen.«
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