07.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Siemens ganz
stark in China

3,8 Milliarden Euro erwirtschaft

Peking (dpa). Der Siemens-Konzern hat mit einem Umsatzplus in China von 28 Prozent seine Erwartungen »beträchtlich übertroffen«. Seit Beginn der Wachstumsinitiative in der Volksrepublik im Mai vergangenen Jahres seien Marktanteile gewonnen und der Ertrag erheblich verbessert worden.
Erfolgreich: Das Bild zeigt einen chinesischen Arbeiter in einem Siemens-Kraftwerk. Foto: dpa
Das berichtete Siemens-Chef Heinrich von Pierer gestern in Peking. »Unser Ziel ist es, das Verkaufsvolumen mittelfristig zu verdoppeln und schneller als der Markt zu wachsen.« Das Geschäftsvolumen stieg 2004 auf umgerechnet 3,8 Milliarden Euro. Der Auftragseingang stieg in chinesischen Yuan um 34 Prozent.
Zu Spekulationen über einen Verkauf der defizitären Handy-Sparte an den größten chinesischen Hersteller Ningbo Bird wollte sich der Siemens-Chef nicht äußern. Bis zur Hauptversammlung am 27. Januar wolle er ein Konzept vorlegen.
»Sanieren, schließen, verkaufen oder einen Partner für eine Zusammenarbeit finden« beschrieb er die Optionen. Auf dem hart umkämpften chinesischen Markt, der mehr als 300 Millionen Handy-Nutzer zählt, kooperiert Siemens seit Juni mit Ningbo Bird, das die Mobiltelefone des viertgrößten Herstellers der Welt über seine 30000 Läden in China verkauft.
Nachdem Siemens bei der ersten Ausschreibung zur Modernisierung der chinesischen Eisenbahn gegen japanische, französische und kanadische Konkurrenz leer ausgegangen war, rechnet von Pierer bald mit einer zweiten Runde. Es gehe um Zugsysteme, die schneller als 200 Stundenkilometer fahren. Die lukrative 1300 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Peking und Schanghai werde voraussichtlich aber gesondert ausgeschrieben, da die Geschwindigkeit höher liegen müsse. Beim Kanzler-Besuch im Dezember hatte Siemens schon ein Abkommen über die Produktion von 180 Lokomotiven sowie Signal- und Leittechnik über 600 Millionen Euro vereinbart.
Vielversprechend entwickelte sich in Chinas rasant wachsender Wirtschaft auch das Energiegeschäft. Die neuen Aufträge im Kraftwerksbereich hätten 2004 um 63 Prozent zugenommen.
Nach von Pierers Angaben ist Siemens durch die neue Marktoffensive in China, die Investitionen von einer Milliarde Euro vorsieht, jetzt mit 38 Regionalbüros vertreten. Als eines der größten ausländischen Unternehmen beschäftigt Siemens 31000 Angestellte in China.

Artikel vom 07.01.2005