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Interessen der
Bauern stärken

Neue Wege in der Regionalplanung

Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). Die Interessen der Landwirtschaft sollen bei der Regionalplanung in Ostwestfalen-Lippe in Zukunft besser berücksichtigt werden. Das hat am Freitag Regierungspräsident Andreas Wiebe in Detmold angekündigt.

Häufig sei die Bedeutung von Flächen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft verkannt worden, betonte Wiebe.
Bei der Übergabe des ersten sogenannten landwirtschaftlichen Fachbeitrages für den neuen Gebietsentwicklungsplan »Oberbereich Paderborn« betonte der Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Karl Meise aus Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh), dass Belastungen für Landwirte jetzt frühzeitig abgewendet werden könnten. In Zeiten, in denen sich die landwirtschaftlichen Unternehmen hinsichtlich ihres Produktionsfaktors Boden zunehmend auf gepachtete Flächen stützen müssten, werde es immer dringlicher, unkontrollierte Fremdeinflüsse, zum Beispiel durch Straßenbau oder Industrieansiedlung, auszuschließen. Dadurch werde mittelfristig Planungssicherheit geschaffen. Deshalb seien in dem umfangreichen Fachbeitrag Vorratsräume für die landwirtschaftliche Produktion verzeichnet.
In den Kreisen Höxter und Paderborn, für die der Gebietsentwicklungsplan aufgestellt wird, ist nach Angaben von Meise der Anteil der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft überdurchschnittlich hoch. Im Kreis Höxter betrage er 5,1 Prozent und im Kreis Paderborn 2,8 Prozent. Zum Vergleich: in Ostwestfalen-Lippe seien 2,2 Prozent und in NRW 1,1 Prozent im Agrarbereich beschäftigt. Entsprechend sei der Anteil der Landwirtschaft an der Wertschöpfung im Regierungsbezirk Detmold ebenfalls überdurchschnittlich. Hinzu kämen die Auswirkungen auf die vor- und nachgelagerten Bereiche.
Im Hochstift habe sich in den vergangenen Jahren die Zahl der Bauernhöfe jährlich um 2,9 Prozent verringert, sagte Präsident Meise. Gleichzeitig habe sich die Flächenausstattung der verbleibenden Betriebe erheblich erhöht. Auch in der Tierhaltung sei ein starker Strukturwandel festzustellen. So habe die Zahl der Schweine und die Schafbestände über die Jahre zugenommen, während im Rindviehbereich kontinuierliche Abnahmen zu verzeichnen seien.

Artikel vom 08.01.2005