07.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Tarifrunde verschoben

Öffentlicher Dienst: Boykott der Länder

Frank Bsirske: Gegen längere Arbeitszeiten.

Berlin (dpa). Der für den 20. Januar geplante Auftakt der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst wird verschoben. Das Bundesinnenministerium bestätigte, dass man dem Wunsch der Gewerkschaften nachgekommen sei. Hintergrund sind die noch nicht abgeschlossenen Vorbereitungen für die geplante Reform des Tarifrechts.
Bei der Tarifrunde geht es nicht vorrangig um Einkommenserhöhungen, sondern um eine Modernisierung des als überholt angesehenen Tarifrechts. Dabei soll ein leistungsorientiertes Bezahlsystem eingeführt und die Unterscheidung zwischen Arbeitern und Angestellten abgeschafft werden.
Bei den Tarifverhandlungen in Potsdam, die nun am 7. Februar beginnen sollen, werden auf Seiten der öffentlichen Arbeitgeber nur der Bund und die Kommunen, nicht aber die Länder vertreten sein. Im Verlauf der Gespräche über die Tarifreform war es zu einem Zerwürfnis mit den Gewerkschaften gekommen, nachdem die Länder die Tarifverträge über das Urlaubs- und Weihnachtsgeld gekündigt hatten und längere Arbeitszeiten durchsetzen wollen. ver.di-Chef Frank Bsirske hatte daraufhin mit Warnstreiks noch im Januar gedroht.

Artikel vom 07.01.2005