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Kahn kündigt ein
faires Duell an

Der deutsche Tor-Kampf geht weiter

Dubai (dpa). Die Nummer eins meldet sich zurück: Oliver Kahn hat sein Pannenjahr 2004 während des verlängerten Urlaubs in Dubai bestens weggesteckt und will im neuen Jahr wieder voll angreifen.

Blendend erholt und kampfeslustig empfing der Kapitän des FC Bayern München gestern seine Teamkollegen bei strahlendem Sonnenschein im 25 Grad warmen Scheichtum am Arabischen Golf. Dort steckte er seine Ziele für das wichtige Jahr vor der Weltmeisterschaft 2006 ab.
Nach einem »durchschnittlichen letzten Jahr« will der 35-Jährige in erster Linie im Verein zu seiner alten Leistungsstärke zurückfinden und so bei Jürgen Klinsmann das Duell mit seinem Rivalen Jens Lehmann für sich entscheiden.
»Ich bin die Nummer eins und habe mir bei meinen Auftritten in der Nationalmannschaft nichts zu Schulden kommen lassen, auch im letzten Jahr nicht. Wenn ich bei Bayern meine Leistung bringe und wir Erfolg haben, ist meine Position überhaupt nicht gefährdet«, verkündete Kahn selbstbewusst. Nach dem zeitweise eskalierten Torhüter-Theater in der Vergangenheit versprach er für seine Person einen fairen Konkurrenzkampf in den kommenden 17 Monaten bis zur WM 2006.
Kahn kündigte an: »Ich bin Sportsmann und relativ frei von Eitelkeiten. Ich stelle mich immer dem Konkurrenzkampf. Und wenn ich nicht gewinne, werde ich zu meinem Konkurrenten gehen, ihm die Hand geben und sagen: 'Okay, du warst besser.' Das ist das Wesen des Sports«, erklärte der 76-malige Nationalspieler.
Offen ließ Kahn allerdings die Frage, ob er sich bei der WM auch auf die Ersatzbank setzen würde. »Mit dem Gedanken darf ich mich nicht beschäftigen, das wäre psychologisch schon ganz falsch«, meinte er ausweichend.
Für ihn besteht jedoch kein Zweifel daran, dass er nach wie vor der beste Torwart in Deutschland ist. »Ich weiß, was ich kann. Dass ich mal ein Jahr hatte, in dem es nicht so läuft, kommt bei einem Torwart vor. Aber es war nicht alles schlecht. Ich muss mich bei meinem Potenzial vor keinem Torwart der Welt verstecken.«

Artikel vom 07.01.2005