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Vierbeiner retten Menschenleben

Hundestaffel des DRK-Ortsverbandes Schlangen sucht Übungsgelände

Von Klaus-Peter Schillig
Bielefeld/Schlangen (WB). Wenn Lucy, Murphy, Kimba, Nele und Robby aus dem Auto gelassen werden, möchten sie am liebsten sofort in Aktion treten. Das muntere Quintett bildet den harten Kern der Rettungshundestaffel des DRK-Ortsverbandes Schlangen.
Golden Retriever »Lucy« hat die vermisste Person gefunden und wartet, während »Herrchen« Stephan Kirschbaum erste Hilfe leistet.Foto: Schillig

Insgesamt acht Hunde und zehn Helfer, alles ausgebildete Sanitäter, umfasst die Staffel aus dem Lipperland, die auf der Suche nach einem neuen Übungsgelände ist. Die Mitglieder kommen aus Paderborn, Avenwedde, Bad Lippspringe, Halle oder, wie Staffelleiter Stefan Kirchbaum und seine Frau, Trainerin Melanie Kirschbaum, aus Werther. Zu den Trainingsplätzen müssen lange Wege zurückgelegt werden: sie liegen in Wünnenberg Oerlinghausen, Lage oder Schlangen.
Einer, auf dem Gelände der früheren Firma Elgeszwischen Bielefeld und Steinhagen, fällt in Kürze weg, weil er bebaut werden soll. Das verwilderte Areal mit Bäumen, Büschen und Lichtungen war ideal, um die Hunde hier auf den Ernstfall vorzubereiten. »Wir benötigen immer mehrere Gelände, damit die Hunde im Training wirklich nach ihrem Geruchssinn vorgehen und nicht auswendig mögliche Fundstellen ansteuern«, sagt die Trainerin. Besondere Anforderungen müssen die Parzellen nicht erfüllen. »Das kann ein Stück Wald sein, eine Industriebrache, Wiesengelände oder ein alter Steinbruch«, wirbt Stephan Kirschbaum (% 0 52 03 / 91 72 40 oder 01 72 / 27 32 661) bei Eigentümern. »Wir kommen höchstens einmal im Monat für ein paar Stunden, die Hunde stören dabei weder Wild noch Spaziergänger, weil sie ganz auf ihre Aufgaben und Fähigkeiten fixiert sind.«
Die wurden im vergangenen Jahr gleich mehrfach benötigt, zuletzt im September bei der Suche nach einem ausgebüchsten Kleinkind in einem Versmolder Maisfeld. Der weiteste Einsatz führte die Staffel nach Lüdenscheid. Im ersten Fall war das Kind bereits gefunden worden, im zweiten das Opfer schon tot. »Meist werden wir viel zu spät angefordert«, beklagt Stephan Kirschbaum. Das soll sich in Zukunft ändern. Landesweit sollen Polizei und Rettungsleitstellen angewiesen werden, bei der Suche nach vermissten Personen die Hundestaffeln - allein drei gibt es in Ostwestfalen - rechtzeitig zu alarmieren. Bürger können im Notfall übrigens auch direkt den Landesverband erreichen: unter % 0800/375 25276.

Artikel vom 25.01.2005